Argument

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Rheinmetall rettet die freie Welt?

Der Rüstungskonzern Rheinmetall hat gerade gut lachen: Gewinn verdoppelt, Aktienkurs verfünffacht, die Auftragsbücher so voll wie nie.

Korrespondenz
Rheinmetall rettet die freie Welt?
Widerstandsaktion vor Rheinmetall am 24. Februar 2023 (rf-foto)

In der Süddeutschen Zeitung beschwert sich der Redakteur Björn Finke, dass moralische Einwände kommen. Seiner Meinung nach alles „naiv“ und „zynisch“. Er erklärt uns: „Kaum ein anderer Industriebetrieb in Deutschland stellt Güter her, die im Moment so wichtig sind für die Zukunft der freien Welt. Rheinmetalls Gewinne sind deshalb nicht schmutzig, sie sind hochverdient.“¹

 

Den jungen russischen Soldaten, die von Rheinmetalls Mörsergranaten in Fetzen gerissen werden, sei also versichert, es dient der Zukunft der freien Welt. Was ein Trost.

 

Seine Begründung ist geradezu tiefschürfend: „Natürlich wäre es schöner, wenn … überall Frieden und Sicherheit herrschten. … Aber so war die Welt nie. Und so wird sie leider nie sein. Das ist allerdings nicht die Schuld von Rheinmetall und anderen Waffenfirmen“.

 

Die Welt ist schlecht, das kann man doch nicht denen vorwerfen, die damit Geld verdienen! Logisch.

 

Aber sind Kriege ein Naturgesetz? Oder ist es nicht eher die heutige kapitalistische Gesellschaft, die den Profit einiger weniger über alles stellt. Führen nicht diese Wenigen in ihrem Konkurrenzkampf die blutigen Kriege? Im Sozialismus wäre das auf alle Fälle anders. Da werden die Völker in Frieden zusammenleben.

 

Firmen wie Rheinmetall stellen im Übrigen auch Material her, mit dem weltweit der Drang nach Freiheit, Arbeiterstreiks und Demonstrationen blutig unterdrückt wird. Sollte die Bundeswehr einmal im Inneren eingesetzt werden, tragen die Soldaten ziemlich sicher die Infanterieausstattung „Gladius“ von Rheinmetall. Eine wirklich „freie Welt“ gibt es nur, wenn wir uns von den Kapitalisten wie Rheinmetall befreien.