Großbritannien
MLPD-Delegation bei antifaschistischer Kundgebung in London
"Den guten Leuten soll der Tag gehören." So reagierten Passanten, die wir auf unserem Weg zur antifaschistischen Kundgebung in London trafen.
Nachdem seit Tagen Faschisten in England Pogrome gegen Migranten und ihre Einrichtungen durchführen und das Land zuerst wie gelähmt war, ist jetzt der antifaschistische Widerstand auf der Straße: Zehntausende waren in verschiedenen Städten Großbritanniens und Nordirlands gegen Rassismus und Faschismus auf der Straße. Alleine in Belfast waren es nach Agenturmeldungen 15.000 Menschen.
Mittlerweile geht die Polizei gegen die Faschisten vor: Knapp 600 Menschen, die sich sdaran beteiligt haben, oder auf der Straße oder im Internet zu Gewalt aufgerufen hatten, wurden bislang festgenommen. Mehr als 220 wurden bereits angeklagt und etliche zu teils mehrjährigen Haftstrafen verurteilt.
Die Delegation berichtet:
Alle, mit denen wir unterwegs sprachen, begrüßen die wachsenden Proteste gegen die Faschisten und dass wir extra aus Deutschland angereist sind, um uns solidarisch zu zeigen.
Wir nahmen als Delegation der MLPD und mit einem Mitglied des Jugendverbands REBELL an der Kundgebung in London teil. Sie war Bestandteil von rund 50 Protestaktionen und Kundgebungen an diesem landesweiten Aktionstag mit Zehntausenden. Organisiert worden war sie von "Stand Up To Racism", das zum Netzwerk "Unite Against Fascism" gehören. Laut Veranstalter nahmen an der Hauptkundgebung in London 1000 Menschen teil; insgesamt waren in London 5000 Leute auf der Straße.
Am Kundgebungsplatz angekommen, war unser Stand sofort umlagert. Immer wieder wurde unser Transparent "Workers of all Countries Unite ! MLPD Marxist-Leninist Party of Germany" fotografiert. "Was, ihr seid extra aus Deutschland gekommen?" Mitglieder von befreundeten Parteien aus der revolutionären Weltorganisation ICOR¹ begrüßten uns freudig. Um die sozialistische Perspektive, die Lehren aus dem Verrat am Sozialismus und dass der antifaschistische Kampf länderübergreifend geführt werden muss, drehten sich die Diskussionen. In dem Zusammenhang interessierten sich etliche für die im letzten Jahr gegründete Einheitsfront gegen Faschismus und Krieg (United Front), die sie bisher nicht kannten. Sehr auffällig war, dass mehrere Menschen am Büchertisch zielstrebig nach dem Flyer für das Lenin-Seminar griffen (mehr zum Lenin-Seminar gibt es hier). Freude, dass es ein internationales Seminar ist, mehrere Einträge als Interessenten in die Liste, waren die Reaktionen.
"Eine marxistisch-leninistische Partei gibt es hier nicht", sagten mehrere ausdrücklich. "Habt ihr Material?" Wir diskutierten, dass dies leider zutrifft und dies ein ernstes Problem ist. Sie hatten grundsätzliches Interesse am Lenin-Seminar und am Parteiaufbau. ICOR - "das passt in die Zeit", sagte eine junge Migrantin aus Spanien auf die Möglichkeit, sich zu beteiligen und Freundin der ICOR zu werden.