Nordhausen

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Geduldig argumentieren und nicht provozieren lassen

Bei unserem ersten Straßenumzug durch ein Wohngebiet erregten wir großes Aufsehen. Der Mix aus Liedern und Kurzreden machte richtig auf uns aufmerksam. Fenster gingen auf, Leute schauten heraus und hörten zu.

Korrespondenz
Geduldig argumentieren und nicht provozieren lassen
Infostand in Altenburg (rf-foto)

Lauthals meldeten sich einige Befürworter der AfD: „Haut ab!“ oder „Das stimmt doch nicht, was Ihr sagt“.

 

Direkt über uns putzte ein Mann die Fenster; voller Wut auf die Regierungspolitik: „Die stecken sich mit ihren Diäten die Taschen voll und die Rentner werden nach 45 Arbeitsjahren nochmal besteuert“ oder „Früher war die Stadt nicht so zubetoniert wie heute, dass das Wasser nicht mehr versickern kann, und dann wundern die Politiker sich, dass das Klima immer wärmer wird“ und anderes mehr. Völlig berechtigte Kritik an der Politik der Ampel und ihrer Vorgänger, die alles für den Profit der Reichen tun!

 

Anfangs gingen wir etwas einseitig nur darauf ein, dass die AfD dazu keine Lösungen hat und ließen Regierung und Monopole außen vor. Im Lauf des Streitgesprächs änderten wir das und gaben seinen berechtigten Kritiken erst mal Recht, um dann zu sagen, dass die MLPD genau diese Politik als Ergebnis des Kapitalismus angreift und für den echten Sozialismus eintritt, während die AfD den Kapitalismus verteidigt.

 

Das zeigte Wirkung: Seine anfängliche Aggressivität uns gegenüber ließ deutlich nach. Seine Zustimmung zur AfD war damit noch nicht aufgebrochen, aber er wurde offener für unsere Argumente. Und: ein Passant, der das aufmerksam verfolgt hatte, gab uns seine Adresse, um in Kontakt zu bleiben.