Olympische Spiele in Paris

Olympische Spiele in Paris

Spektakuläre Eröffnung, die Verlogenheit des IOC und spannende Turniere

Mit einer spektakulären Eröffnungsfeier begannen am vergangenen Freitag die 33. Olympischen Sommerspiele 2024 in Paris. Erstmals fand sie nicht im Stadion statt, sondern auf und entlang der Seine.

Von hk
Spektakuläre Eröffnung, die Verlogenheit des IOC und spannende Turniere
Installation über der Seine (shutterstock_2493437825)

Mit großem technischen und personellen Aufwand wurden die Ideale der Französischen Revolution „Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit“ in Szene gesetzt, mit der die französische Bourgeoisie 1789 die feudale Adelsherrschaft gestürzt hatte. Für viele sind "Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit" noch immer positive Werte, und sie erwarten von den Olympischen Spielen Weltoffenheit, Völkerfreundschaft, große sportliche Leistungen. So waren bei der Eröffnungsfeier fortschrittliche Elemente dabei wie die Statue einer Kommunardin der Pariser Commune. Emmanuel Macron ist bei allem Pomp anzumerken, dass er mit seiner Politik heillos in der Defensive ist.

 

Die Geschehnisse in Frankreich und Paris am Rande der Olympischen Spiele werfen aber auch ein bezeichnendes Licht darauf, was von den Idealen der Französischen Revolution in der Wirklichkeit des staatsmonopolistischen Kapitalismus übrig geblieben ist: Rücksichtslos wurden Autobahnzubringer für die Spiele einfach ins Wohnviertel gebaut und Häuser wie Menschen zwischen diese neuen Straßen „eingeklemmt“. An einer Schule, wo vorher Ruhe herrschte, fahren nun täglich 300.000 Fahrzeuge vorbei. Viele Eltern haben gegen die neue Straße gekämpft, umsonst. „Wir zahlen hier den Preis für die neuen Stadtviertel, für die Vorzeigeprojekte“, so ein Bewohner der Banlieue Saint Denis. Und Paris ist zu einer einzigen Hochsicherheitszone umfunktioniert worden mit einem derart massiven Polizei- und  Militäraufgebot samt Kontrollposten und Sperren überall in der Stadt mit ständiger Überwachung.

 

Das ohnehin fragwürdige  olympische Motto vom „Schneller, höher, weiter“ wurde vom IOC und den Organisatoren in Paris umgemünzt in noch gigantischer, teurer, elitärer. Die Reaktionen gerade bei den einfachen Parisern darauf  allerdings zeigen, dass sie daran erhebliche Kritik haben.

 

Ungeachtet des mörderischen Krieges in der Ukraine oder des israelischen Vernichtungskrieges gegen die Palästinenser inszenierte sich der „Herr der Ringe“, der IOC-Vorsitzende Thomas Bach, bei der Eröffnung als Friedensbewahrer und behauptete ungeniert in seiner Rede, es gehe bei den Spielen nicht nur um Medaillen, sondern auch um die Menschlichkeit. Und er hoffe, dass die Olympischen Spiele in Paris zu einer friedlicheren Welt beitragen. Und das sagt einer, der noch vor nicht all zu langer Zeit Putin regelrecht hofierte.

 

Wie die Geschichte der modernen olympischen Spiele zeigt, ist es noch nie um solche hehren Absichten gegangen. So erlaubte das IOC 1936 dem Hitler-Faschismus, sich als weltoffene Gesellschaft zu inszenieren und die Olympischen Spiele als riesige Propagandaveranstaltung durchzuführen. Und immer wieder hat sich das IOC mit erklärten Antidemokraten und Massenmördern arrangiert. Wieso wurde Russland von den Spielen ausgeschlossen, aber Israel darf teilnehmen, obwohl selbst die UN das massiv völkerrechtswidrige Vorgehen Israels kritisiert?

 

Das liegt vor allem daran, dass inzwischen die Spiele längst Prestige – Kämpfe alter und neuer imperialistischer Länder sind, für die die internationalen Monopole Milliardensummen einsetzen. Gleichzeitig ist es gerade der internationale Charakter, der die Menschen weltweit begeistert und die in ihrer Mehrheit allen beteiligten Athletinnen und Athleten Anerkennung und Respekt bekunden, egal aus welchem Land sie kommen. Wie die ersten Entscheidungen bereits zeigen, können wir uns auf herausragende Leistungen und spannende Turniere freuen.