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Faschistische Pogrome in England

Seit Tagen terrorisieren faschistische Gruppen in England Migranten und Moscheen und verbreiten Angst und Schrecken.

Von js
Faschistische Pogrome in England
Auch wenn sie in den bürgerlichen Massenmedien zu Gunsten der Krawallberichterstattung in den Hintergrund rücken: In Großbritannien sind Hunderttausende gegen den Krieg Israels gegen das palästinensische Volk auf den Straßen (foto: Screenshot)

Mehr als 35 faschistische Pogrome und Zusammenrottungen fanden landesweit statt. In Sunderland griffen faschistische Banden eine Moschee an. In Hull wurde ein Hotel angegriffen, in dem Geflüchtete untergebracht sind. In Walton bei Liverpool wurde eine Bibliothek in Brand gesteckt. Es spielen sich derzeit die wohl in Europa am weitestgehenden offen faschistischen Attacken ab. Faschistische Gruppen veranstalten Pogrome gegen Flüchtlingsunterkünfte und bedrohen Leib und Leben von Geflüchteten.

 

Anlass war ein tödlicher Messerangriff auf tanzende Kinder in Southport. Die von den Faschisten selbst in die Welt gesetzte Falschmeldung, unter anderem geteilt von Nigel Farrage, dass ein Asylbewerber die Tat begangen habe, verbreitete sich in den sozialen Netzwerken wie ein Lauffeuer. Sie war die Initialzündung für den offenbar von langer Hand vorbereiteten, organisierten Terror.

 

Unter gleichlautenden rassistischen und nationalistischen Losungen wie „Rettet unsere Kinder“ oder „Genug ist genug“ und demselben Strickmuster der Gewalt wird er an unterschiedlichen Orten von miteinander verbundenen faschistischen Gruppen organisiert. Den Hintergrund für diese Entwicklung bildet die von den Herrschenden ausgehende Rechtsentwicklung. Die von der konservativen Regierungspartei (Tories) seit Jahren verbreitete nationalistische Hetze bereitete in Großbritannien dafür den Boden. Der zunehmende Protest gegen die wachsende Armut in ehemals industriellen Zentren wie im Nordosten soll durch die Faschisten gespalten werden. Suella Braverman, faschistische Ex-Innenministerin der Tories, forcierte, dass Geflüchtete nach Ruanda verbracht werden sollten. Die Tories wurden Anfang Juli abgewählt und in den bürgerlichen Massenmedien werden einseitig die faschistischen Umtriebe in den Vordergrund gerückt. In der Arbeiterbewegung Großbritanniens gibt es eine lange und verwurzelte antifaschistische Tradition. Gegen die faschistischen Ausschreitungen gibt es wachsende antifaschistische Gegendemonstrationen. In Manchester stellten sich 350 Gegendemonstranten 150 Faschisten entgegen. Menschen stellen sich schützend vor Unterkünfte für Geflüchtete.

 

Bei der 17. landesweiten Demonstration mit 100.000 Menschen in London für die Freiheit Palästinas positionierte sich Norma Turner, Vorsitzende der „Freunde Palästinas“ im Raum Manchester internationalistisch: „Wir fordern, dass unsere Regierung die Bewaffnung Israels stoppt (…) Wir verurteilen die faschistischen Schläger, die versuchen, auf dem Rücken der Trauer der Menschen Zwietracht zu säen (…)". Kein Fußbreit den Faschisten!

 

Während in Deutschland immer wieder erklärt wird, dass faschistische Parteien, wie die AfD, doch machen sollten, wenn sie demokratisch legitimiert sind, zeigt das Beispiel England jetzt, wohin das führt. Deshalb ist die Forderung nach dem Verbot aller faschistischer Parteien und Organisationen und ihrer Propaganda aktuelle denn je! Die faschistischen Täter in England müssen hart bestraft - hinter Schloss und Riegel und die Hintermänner müssen öffentlich gemacht werden.