Mannheim
10. Gedenktag an den Völkermord in Shengal im Irak
Ca. 50 Menschen, überwiegend kurdischer Herkunft, gedachten am 3. August gegenüber dem Wasserturm in Mannheim des brutalen Massakers des faschistischen „Islamischen Staates“ in Shengal am 3. August 2014. Im Wechsel von drei Redebeiträgen (zwei in Deutsch, einer in Kurdisch) mit eingespielter Musik (mit kämpferischen und auch traurigen Melodien) wurden die Teilnehmerinnen, Teilnehmer, Passantinnen und Passanten über das informiert, was damals geschehen war.
Ein Flugblatt des „Dachverbandes der ezidischen Frauenräte und des Zentralverbandes der ezidischen Vereine e.V. schreibt u.a.: „Ca. 10.000 Menschen wurden brutal ermordet und massakriert, während über 7000 Frauen und Kinder entführt und versklavt wurden. Frauen wurden auf Sklavenmärkten gehandelt und viele Kinder wurden zwangskonvertiert und zu Kindersoldaten für den islamischen `Dschihad´ ausgebildet …“.
Ergänzend hieß es dazu im Redebeitrag des MLPD-Vertreters von Rhein-Neckar: „Die rund 12.000 in der Region stationierten Peschmerga der südkurdischen Regierungspartei PDK zogen sich zurück und überließen die dort lebenden Menschen schutzlos den faschistischen Islamisten. … Erst, nachdem durch Einheiten der HPG (militärischer Arm der PKK) und der Volks- und Frauenverteidigungseinheiten aus Rojava (YPG/YPJ) am 6. August ein Sicherheitskorridor eingerichtet werden konnte, konnten ca. 50.000 Ezidinnen und Eziden gerettet und nach Rojava evakuiert werden. … Selbst die damalige Bundeskanzlerin Angela Merkel musste diese heldenhafte Aktion der kurdischen Guerilla positiv würdigen.
Spätestens damals hätte das Betätigungsverbot gegenüber der PKK in der Bundesrepublik beendet werden müssen. Doch das Gegenteil geschah. Die Unterdrückung gegenüber den Kurdinnen und Kurden wurde und wird verschärft fortgesetzt“.
Neben der sofortigen Aufhebung des PKK-Verbotes forderte der MLPD-Vertreter auch das sofortige Verbot der faschistischen AfD, der Grauen Wölfe und aller anderen faschistischen Organisationen, und er verurteilte die doppelte Moral der Bundesregierung, die die Kriegsverbrechen des neuimperialistischen Russland in der Ukraine zu Recht verurteilt, aber die ebenso völkerrechtswidrigen Kriegsverbrechen des NATO-Partners Türkei mit dem Mantel des Schweigens und der Kollaboration zudeckt.