Gemeinsamer Kampf um jeden Arbeitsplatz

Gemeinsamer Kampf um jeden Arbeitsplatz

Protest gegen den Verkauf der Niederlassungen von Mercedes Benz

Am 2. Juli protestierten und streikten 25.000 Kolleginnen und Kollegen in Stuttgart, Sindelfingen Bremen, Düsseldorf, Berlin, Rastatt, und Kuppenheim solidarisch im Kampf mit den Kollegen aus den Niederlassungen. In den Werken Stuttgart und Sindelfingen stand die gesamte Produktion für zwei Stunden (inklusive Mittagspause). Der Vorstand hatte beschlossen die Niederlassungen an Investoren zu verkaufen. Das sind ca. 8.000 Arbeitsplätze!

Von einer Korrespondentin

Dem Konzern sei die Rendite zu niedrig, vor allem der Fahrzeugverkauf werfe zu wenig Gewinn ab. Zudem stünden an den betreffenden Standorten in den nächsten Jahren Investitionen in Höhe von rund 800 Millionen Euro an, die der Konzern angesichts der schwachen Rendite nicht investieren möchte.

 

Dazu heißt es im Extra der „Stoßstange“, einer Zeitung von Kollegen für Kollegen, die in allen Werken erscheint: "Die Entscheidungen des Vorstandes gehen nach der Richtschnur: Alles abstoßen, fremd vergeben und auslagern, was nicht unmittelbar Maximalprofit bringt. Und in den Kernbereichen die Ausbeutung verschärfen und Löhne senken."

 

Für viele Kollegen der Niederlassungen war die Stoßstange etwas Neues. Sie freuten sich über die Solidarität und nahmen sie gerne. Auf dem ganzen Platz spürte man, dass die Kollegen gerne ihre Kampfkraft zeigten gegen die Politik der Spaltung durch den Vorstand. Eigene Erfahrungen haben sie damit ja zur Genüge, und die Bereitschaft, gemeinsam um die Arbeitsplätze zu kämpfen, ist gewachsen.

 

Das ist auch für die Leiharbeiter wichtig, die vielfach mit raus gingen. Dem steht die Verhandlungslösung der Betriebsratsführung entgegen. Alle Redner waren sehr kämpferisch in ihrem Tonfall und das kam gut an. Sie orientierten aber alle auf den Erhalt der tarifvertraglichen Standards für die Kollegen, oder Abfindungen für Kollegen, die gehen müssten.

 

So forderte Michael Bettag, der die Arbeitnehmer in der Verhandlungskommission um den Verkauf der Niederlassungen vertritt, „Automobilwoche“ zufolge einen „Anerkennungsbetrag für die Unverschämtheit, die Betriebe veräußern zu wollen“. Dann geht es aber nur um den Preis. Wir wollen aber, dass die Kollegen im Konzern bleiben! Diese Auseinandersetzung muss noch viel klarer und energischer in der Belegschaft und in der IG Metall geführt werden! Wir können im Kampf um unserer Arbeitsplätze nur gemeinsam erfolgreich sein und müssen dazu auch selbständig kämpfen lernen. Dazu waren die Aktionstage ein guter Auftakt, der sichtlich auch der Jugend großen Spaß gemacht hat.