Impulsvortrag der Courage-Gruppe Wuppertal
"Die AfD ist keine Alternative für uns Frauen"
Vor kurzem haben wir auf Rote Fahne News einen Artikel unter der Überschrift "AfD - Frauenfeindlicher Wolf im Schaftspelz" veröffentlicht. Ein Leser gab uns dazu den Hinweis auf einen interessanten Vortrag, der auf der Webseite des Frauenverbands Courage zur Verfügung steht.
Der dritte Abschnitt es Vortrags befasst sich mit dem Thema Frauen und Familie; Rote Fahne News dokumentiert Auszüge:
„Die AfD bekennt sich in ihrer Familienpolitik zum klassischen Leitbild der Familie“ - d.h. Vater, Mutter, Kind/er (AfD-Programm 23).
Das entspricht nicht den tatsächlichen Gegebenheiten, wo sich immer mehr Ehepaare trennen und es vermehrt Alleinerziehende bzw. Patchworkfamilien in Deutschland gibt. Zudem hetzt die AfD gegen Homo- und Transsexuelle.
Die AfD sagt: „Gerade in den ersten Lebensjahren ist aus entwicklungspsychologischer Sicht eine externe Betreuung von Kleinkindern problematisch“ ( Europa der Nationen, 16). „Keine einseitige staatliche Krippenbetreung – aber familiennahe Betreuung durch Tagesmütter und Großeltern“ (AfD-Grundsatzprogramm 16). Dass besonders die Frau die Hauptverantwortung in der Familie trägt und nicht berufstätig sein
soll, ist ausdrücklich gewünscht.
Demgegenüber heißt es im Courage-Programm: „Wir verlangen, dass gesellschaftliche Aufgaben - wie die Verantwortung für die Versorgung und Pflege von Kindern, Alten, Kranken und Schwachen - nicht auf uns Frauen abgeschoben werden, sondern fordern eine eigenständige wirtschaftliche und soziale Absicherung.“
Das Frauenbild der AfD ist ein Rollback aller erkämpften Frauenrechte und faschistoid! Laut AfD „müssen Abtreibungen die Ausnahme werden: Das Recht auf Leben – gemeint ist das Embryo – ist ein fundamentales Menschenrecht, daher muss Abtreibung die absolute Ausnahme sein, z.B. bei kriminalogischen oder bei medizinischen Indikationen“ (Programm 23).
Die AfD will im EU-Parlament einer Bagatellisierung und Verharmlosung der sogenannten Kindstötung entschieden entgegentreten (EU-Wahlprogramm 2095/2100). Der Frauenverband Courage bekämpft seit 1992 zusammen mit anderen Frauenorganisationen den noch immer im Strafgesetzbuch vorhandenen §218. Wir fordern die Selbstbestimmung der Frauen, ob sie ein Kind wollen oder nicht. Kein Staat und keine Kirche hat das Recht, über den Körper der Frauen zu entscheiden. Zudem ist ein Embryo nicht allein lebensfähig und hat erst das Potential, ein eigenständig lebender Mensch zu werden.