Halle an der Saale

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AfD und Tierschutz?

Der folgende Redebeitrag wurde am 8. Juli auf der Montagskundgebung in Halle gehalten (gekürzt):

Korrespondenz

Guten Tag, mein Name ist Annette von der Umweltgewerkschaft e. V.! Ich bin auch Mitglied im Katzenschutzverein Halle, welcher sich aufopferungsvoll um jede Art von Tier kümmert (...) Tierschutz ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Gerade befinden wir uns in einer Zeit, wo eine Krise die andere jagt, die Lebensbedingungen mit ständig steigender Inflation schwerer und komplizierter werden, die Gefahr eines III. Weltkriegs immer weiter steigt, die globale  Umweltkatastrophe begonnen hat.

 

Nun behauptet die AfD demagogisch, sie wird es nun richten. Aus Protest gegen die Ampel gewählt, geht sie gestärkt aus der Europawahl und den  Stadtratswahlen hervor. Immerhin behauptet die AfD von sich, dass sie sich als Tierschutzpartei seit Jahren intensiv für Verbesserungen beim Tierwohl einsetzt (...) Die AfD ist keine Partei der „kleinen Leute“, wie sie sich demagogisch präsentiert.
Sie vertritt die Interessen der Konzerne, Großagrarier und Adeligen (...) Auch die Tiere würden unter AfD-Politik leiden. So stimmte die AfD im EU-Parlament für die Fortführung der Stierkampfsubventionen, in Breisach in Baden-Württemberg gegen eine Katzenschutzverordnung Stellnetze in der Ostsee, in denen  zahlreiche Tiere jämmerlich zugrunde gehen, Wildtiere in Zirkussen, Jagd auf seltene Tierarten, alles keine Thematiken, mit denen sich die AfD  auseinandersetzt. Sie boykottiert Tierschutzanträge auf allen Ebenen (...) Sie interessiert sich offensichtlich nur dann für Tierschutz, wenn damit gegen Minderheiten agiert werden kann (...)

Die AfD versprach ein Verbot von Schächtungen – allerdings nur, um gegen religiöse Minderheiten zu hetzen (...) Tierschutz ist besonders unter Rechten ein Thema, solange sie sich dadurch als zivilisiert und überlegen profilieren können (...) In einer Gesetzesinitiative versuchte die AfD in Nordrhein-Westfalen Tierschutz- und Tierrechtsorganisationen auch das Verbandsklagerecht zu entziehen. Damit würde ihnen die Möglichkeit genommen, stellvertretend Klagen im Fall von Tierquälerei oder ähnlichen Tierschutzverstößen einzureichen. Das untergräbt die Bemühungen von Tierrechts- und Tierschutzorganisationen (...) Die weit verbreitete Tierquälerei in der Massentierhaltung und in den industriellen Schlachtbetrieben (...) interessiert die angeblichen Tierschützer von der AfD (...) nicht. Warum? Weil solche Tierquälerei sich nicht für ihre Hetze gegen Muslime und Juden einsetzen lässt (...) alle wahren Tierfreunde müssen weiter engagiert und selbstlos für das Wohl der Tiere eintreten. Sie müssen sich weiter mit fortschrittlichen Kräften, wie der Umweltgewerkschaft für eine  menschenwürdige, gerechte Gesellschaft ohne Ausbeutung von Mensch und Natur organisieren und gegen das kapitalistische, umweltzerstörerische  Profitsystem auftreten. Sie müssen die Scheinheiligkeit der AfD durchschauen und das Verbot der AfD durchkämpfen!

Danke für Ihre Aufmerksamkeit!