Tarifrunde

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Unikliniken Baden-Württemberg: Verhandlungsergebnis erzielt – jetzt sind die Mitglieder gefragt

Die Tarifrunde betrifft rund 30 000 nichtärztliche Beschäftigte in vier Unikliniken in Baden-Württemberg. Drei Tage dauerte der längste von drei Warnstreiks, an denen sich viele beteiligten. Damit protestierten die Kolleginnen und Kollegen gegen zu wenig Personal und Geld, massenhaft Überstunden, Dauerstress und schlechte Ausbildungsbedingungen.

Korrespondenz aus Tübingen/gp

Dass die Chefs der Tarifgemeinschaft auf "aggressive, völlig unberechtigte Aktionen" schimpfen, befeuerte den Protest. Sie wurden u.a. von Ärztinnen und Ärzten des Marburger Bundes unterstützt, was sehr gut ist, obwohl diese einen anderen Tarif haben.

 

Ver.di forderte 11%, mindestens 500 Euro/Monat und 250 Euro für die Auszubildenden bei einer Laufzeit von 12 Monaten, Entlastung und bessere Ausbildungsqualität sowie ein  „Lebensphasenkonto".

 

Das Verhandlungsergebnis vom 3.7. beinhaltet unter anderem:

 

  • 1050 Euro „Inflationsprämie“, für Teilzeitbeschäftigte anteilig
  • von Mai bis September fünf Nullmonate, dann ab 1.10. 4,3 Prozent, mindestens aber 160 Euro und ab 1.10.2025 nochmals 3,7 Prozent
  • Erhöhung der Ausbildungsvergütung in zwei Stufen um 100 und 75 Euro
  • Erhöhung verschiedener Zulagen
  • Laufzeit 24 Monate.

 

Das sind Zugeständnisse an die Streikbereitschaft. Aber Laufzeit und Geld sind viel zu wenig, der sogenannte Inflationsausgleich ist längst schon verbraucht! Das Ergebnis ist ein fauler Kompromiss, da die Ver.di-Führung auf den vollen Einsatz der gewerkschaftlichen Kampfkraft verzichtet hat. Ver.di hat die Mitglieder ab 8.7. zu einer Befragung aufgerufen.  Also, Kolleginnen und Kollegen, das Verhandlungsergebnis ablehnen und ansonsten wachsam und kämpferisch bleiben, ihr habt gezeigt, welche Kraft in euch steckt!