StreetArt-Festival, Blumberg/Schwarzwald

StreetArt-Festival, Blumberg/Schwarzwald

Selbstveränderung – kein Bereich ist ausgeschlossen

Wohin am Sonntag bei strahlendem Sonnenschein? Ach ja, da ist ja das StreetArt-Festival in Blumberg im Schwarzwald. Da wollten wir schon lange hin. Es ist schon seit 15 Jahren auf dem Plan. Wir haben es bisher nie geschafft. Wir rechneten: ein bisschen gucken, mit anschließendem Spaziergang.

Schwarzwaldkorrespondenz

Was wir zu sehen bekamen, war grandios. Da malten Profis, Laien und vor allem waren Schulen einbezogen. Als „Leinwand“ stand die Hauptstraße zur Verfügung – vom Ortsein- bis Ausgang. Hauptmaterial war Kreide, trocken oder nass. Die Palette reichte von Klassizismus über Naturbilder, Comics, kindliche Darstellungen bis hin zu umweltpolitischen Themen. Für uns blieb an dem Tag die Küche kalt. Die Essangebote waren abwechslungsreich und nicht überteuert.

 

Die allgemeine Stimmung war überall sehr kommunikativ. Die Kids waren stolz, wenn man sie über ihre Bilder befragte. Andere Künstler gaben bereitwillig Auskunft über ihre Ideen. Ich dachte mir: Vielleicht gibt es in unseren Reihen auch Künstler, die da mitmachen würden. Für politische Bilder wäre dies ein gutes Klima. Das Festival ist immer jedes zweite Wochenende im Juli und mit eines der größten in Deutschland.

Es war faszinierend, mit welcher Leichtigkeit man hier mit den Menschen ins Gespräch kam

Ein Kinderbild mit vielen Nationalfahnen interessierte mich besonders. Ein türkischer Jugendlicher „provozierte“ die Kinderkünstler damit, dass er die türkische Nationalfahne größer machen wolle. Ich sagte zu ihm: „Alle Völker müssen doch gleichberechtigt sein“. Er wusste nicht so recht, was er sagen sollte. Er dann: „Ah, sind sie Künstler?“ Ich: „Nein, Politiker, ich kämpfe gegen die AfD. Ihr habt hoffentlich nicht AfD gewählt?“. Sie: „Wir sind doch nicht lebensmüde“. Tragisch – ich hatte kein Material dabei, und das nicht das erste Mal. Auch eine Frage der Selbstveränderung!