Leserbrief

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Montagsdemos sahen sich mit Liquidatorentum konfrontiert

Den folgenden Leserbrief zur „Roten Fahne“ 13 / 2024 schrieb ein Leser aus Mecklenburg. Er bezieht sich auf den Bericht auf Seite 34: „Erfolgreiche Strategiekonferenz ruft neue und alte Liquidatoren auf den Plan“ (Auszüge):

Korrespondenz

Sowohl die Montagsdemo Wismar als auch die Montagsdemo Brandenburg sahen sich mit dem Liquidatorentum konfrontiert, wie es auch gegen die Strategiekonferenz in Stellung gebracht wurde.

 

Mein Vater berichtete aus Brandenburg, dass sich der Demo jemand anschloss, der durch seine Rechthaberei einen nach dem anderen Mitdemonstranten vergraulte, bis niemand mehr teilnahm. ...

 

Wismar erlebte fast die ganze Bandbreite des Liquidatorentums. Anfangs berichteten sie ganz demokratisch von der Demo in der Zeitung. ... Der von Hartz IV profitierende Pastor entzog uns den Raum und agitierte am Rande der Demo gegen uns, sodass die Christen fortblieben. Die rechte Gewerkschaftsführung versuchte sich mit Geld die Führung zu erkaufen bzw. sabotierte die Teilnahme an der Großdemo in Berlin, indem sie die Busse zu spät ankommen ließ. Die (heutige) Linke schickte ihren örtlichen Repräsentanten vor, um eine Gegendemo zu initiieren. Als die Linken stattdessen überliefen, soll dieser Funktionär abberufen worden sein. ...

 

Auch das Arbeitsamt war sich nicht zu schade, arbeitslosen Demoteilnehmern ohne jede Grundlage mit Sanktionen zu drohen. Dass das Arbeitsamt davon Kenntnis bekam, lag daran, dass Journalisten unter dem Vorwand, die Meinung zu erfragen, die Personalien von Teilnehmern aufnahmen. Ähnlich erging es einer Fischverkäuferin, der wegen Demo-Teilnahme die Entlassung angedroht wurde. ...

 

Nachdem die Demo auf zwei Leute geschrumpft war, triumphierte die Zeitung über die Don Quichotes auf einer ganzen Seite. Die eingangs 300 Demonstranten hatten nicht so viel Aufmerksamkeit erhalten. ... In diesem Sinne ist es gut, wenn über die Rote Fahne alle erfahren, mit welchen Gegenkräften man es zu tun hat und dass die Lebenslügen der BRD ebenso Lebenslügen sind, wie es die Lebenslügen der DDR waren … .