Betrieb und Gewerkschaft

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IG-Metall-Mitglieder vor neuen Herausforderungen

Konzerne im Metallbereich fahren Höchstprofite ein und kassieren aus Steuergeldern Mrd. Subventionen wie Infineon Dresden für die Chipindustrie. Dagegen sollen sich die Metaller in der kommenden Tarifrunde mit der Forderung von 7 Prozent und 170 Euro mehr für die Azubis abfinden. Und das bei Reallohnabbau und drastischer Inflation mit vor allem verteuerten Lebensmitteln. In der Automobil- und Zulieferindustrie werden kurzerhand Leiharbeiter entlassen und die Vernichtung tausender Arbeitsplätze ist angekündigt wie auch bei Stahl.

Korrespondenz aus Wuppertal

Umso mehr geht es um die volle Durchsetzung der aufgestellten Forderungen. Statt schimpfen sind positive Vorschläge der Mitglieder zur Entwicklung der selbständigen Initiative in den Betrieben gefragt, um die IG Metall zur Kampforganisation zu machen. Das ist ein gutes Lernfeld dafür, selbständige Streiks vorzubereiten - auch für den Kampf um jeden Arbeitsplatz mit der 30-Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich.

 

Die neue Herausforderung ist auch, einen klaren Klassenstandpunkt gegen die - mit der AfD wachsende - faschistische Gefahr und für den Kampf um die Zukunft der Kinder in einer von Ausbeutung, Unterdrückung, Umweltzerstörung und Weltkriegsgefahr befreiten Gesellschaft einzunehmen.

 

Da gibt es viel zu diskutieren! Denn Erfolge sind in jedem Fall nur in Auseinandersetzung mit der Klassenversöhnung und sozialchauvinistischen Positionen in den eigenen Reihen möglich.

 

Die aktuelle Mitgliederzeitung der IG Metall enthält auch ein Interview mit Knut Giesler, Bezirksleiter der IG Metall NRW. Der bezeichnende Titel: „Wir sind Garant der Demokratie.“

 

Bei genauerem Lesen wird klarer, was er mit Demokratie meint. Unter anderem lässt er uns wissen, die IG Metall sei „ein wichtiger Garant für Beteiligung und Demokratie in unserem Land. Für diese Demokratie werden wir kämpfen und wir werden sie verteidigen. Und das tun wir ganz konkret und ganz nah dran bei den Beschäftigten: durch den beharrlichen Kampf um gute Arbeitsplätze und durch ordentliche Tarifabschlüsse“.

 

Ja, es geht darum, jeden Fußbreit bürgerlich-demokratischer Rechte und Freiheiten zu verteidigen. Aber diese sogenannte Demokratie ist immer noch die Diktatur der Monopole, die diese mit Zähnen und Klauen verteidigen und notfalls in anderer Herrschaftsform als Faschismus regieren lassen.

 

Das Übel an der Wurzel packen, dafür ist die Gewerkschaft nicht zuständig und das lässt sich nicht mit Tarifabschlüssen lösen. Die Arbeiterinnen und Arbeiter sind zum politischen Kampf herausgefordert und dazu notwendig ist die Führung und Stärkung ihrer revolutionären Partei, der MLPD.