Eine spannende Fußball-Europameisterschaft 2024…

Eine spannende Fußball-Europameisterschaft 2024…

... aber kein „Sommermärchen 2.0“

Mit dem verdienten 2:1-Sieg der spanischen Nationalmannschaft über England ist das insgesamt am besten spielende Team würdiger Europameister geworden. Alle sieben Turnierspiele hat die Mannschaft gewonnen, was noch keiner Mannschaft bei einer EM gelungen ist. Nur gegen die DFB-Auswahl musste sie in die Verlängerung, weshalb auch das Viertelfinale gegen die deutsche Mannschaft von vielen als das vielleicht beste Spiel des Turniers bezeichnet wird.

Von hk
... aber kein „Sommermärchen 2.0“
Fanzone am Brandenburger Tor in Berlin während des Turniers (foto: Sandro Halank, Wikimedia Commons (CC BY-SA 4.0))

Einmal mehr hat sich gezeigt, dass die Internationalisierung des Profifußballs das Leistungsniveau der beteiligten Mannschaften noch enger zusammenrücken ließ, was in der Gruppenphase manche schon zum Favoriten gezählte Mannschaft wie Belgien oder Portugal ins Taumeln brachte.

 

Allerdings prägten noch zu oft taktisch geprägte Auftritte das Bild: In den 50 Spielen vor dem Finale fielen nur 114 Tore. Das entspricht einem Schnitt von 2,28 Toren je Spiel. Das ist der drittniedrigste Wert seit der EM 1996.

 

Entschädigte wurde man dafür durch sensationelle Tore wie den Fallrückzieher von Jude Bellingham, der in letzter Sekunde England den Weg ins Viertelfinale ebnete. Er steht beispielhaft für eine Tendenz, die sich von Anfang an durch das Turnier zog: In vielen Teams gaben junge Spieler den Ton an. Ob Jamal Musiala und Florian Wirtz, die mit 21 das deutsche Spiel maßgeblich prägten, oder bei den Spaniern der 21-jährige Nico Williams und sein Mannschaftskollege Lamine Yamal, der mit 16 Jahren jüngste Torschütze, den es je bei einer EM gegeben hat.

 

Und auch diese EM bestätigte wieder einmal, dass solche Turniere höchst politisch sind, auch wenn das von so manchem Sportfunktionär oder Moderator immer noch bedauert, kritisiert oder gar bestritten wird. So brachte das penetrante Bemühen von UEFA und DFB, durch ein Heraufbeschwören eines „Sommermärchens 2.0“ ein nationalistisches „Wir–Gefühl“ zu erzeugen, nicht den gewünschten Erfolg.

 

Auf massive und berechtigte Kritik stieß die faschistische Provokation des türkischen Nationalspielers Demiral nach seinem zweiten Treffer mit dem provokanten Zeigen des faschistischen „Wolfsgrußes“. Die darauf erfolgte Sperre für zwei EM –Spiele durch die UEFA reicht aber bei weitem nicht aus, da muss aber noch einiges an Konsequenz nachgerüstet werden.