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Was geschieht mit dem Hüttenwerk Krupp-Mannesmann?

Ein Teil seiner Kahlschlagspläne für den Stahlbereich ist für Thyssenkrupp-Chef Miguel Lopez ausdrücklich das Hüttenwerk Krupp Mannesmann im Duisburger Süden. Im Hüttenwerk Krupp Mannesmann (HKM) sind 3100 Arbeiter beschäftigt. Das Hüttenwerk verfügt über zwei Hochöfen und hat eine Kapazität von 4 Mio. Jahrestonnen Stahl. Es gehört zu 50 Prozent TKSE, zu 30 Prozent der Salzgitter AG und zu 20 Prozent dem französischen Stahlkonzern Vallourec.

Korrespondenz
Was geschieht mit dem Hüttenwerk Krupp-Mannesmann?
Blick auf HKM (foto: Michael Kümmling (CC BY-SA 3.0))

Vallourec hat bereits den Ausstieg aus dem Unternehmen für 2028 angekündigt. HKM ist das einzige Hüttenwerk in Deutschland, für das es keine Pläne und staatliche Subventionen für eine Direktreduktionsanlage gibt. Da ein Hochofen 2028 zugestellt werden muss, befürchten viele Kollegen zu Recht eine Stilllegung des Werkes. Durch die aktuellen Pläne von Thyssenkrupp Stahl zur Reduzierung der Stahlkapazitäten sind alle Arbeitsplätze bei HKM hochgefährdet. Denn TKSE bezieht jährlich 2,5 Mio. Tonnen Stahl von HKM.

 

Auf der letzten Betriebsversammlung hat der Betriebsvorsitzende, Marco Gasse, versucht, die Kollegen mit drei Alternativen zu beruhigen: entweder Verbund mit TKSE oder Verkauf an mehrere Investoren oder an einen. Statt die Kollegen auf einen entschlossenen Kampf zur Verteidigung ihrer Arbeitsplätze vorzubereiten, streut Gasse den Kollegen Sand in die Augen. „Will der uns vera… “, kommentiert ein HKM-Kollege die Varianten. „Ein Verbund mit TKSE ist wohl ausgeschlossen und wo soll ein Investor bei den weltweit bestehenden ungenutzten Kapazitäten den Stahl verkaufen?"

 

Inzwischen meldet der Thyssenkrupp-Vorstand, dass es angeblich einen Investor gibt. Nach Aussagen von Detlef Wetzel, stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender von Thyssenkrupp Steel Europe (TKSE) handelt es sich dabei um den Hamburger Finanzinvestor CE Capital Partners. Dieser habe sich bereits dem Präsidium des Aufsichtsrats vorgestellt und sein Konzept erläutert. Danach will er die beiden Hochöfen durch Elektroöfen ersetzen und darin Schrott zu Stahl verarbeiten.

 

Allerdings will CE Capital Partners HKM geschenkt bekommen. Zusätzlich fordert CE Capital eine „Mitgift“ als Schleifchen für notwendige Investitionen. Die Kollegen von HKM sind deshalb gut beraten, sich zusammen mit den TKSE Kollegen auf einen gemeinsamen selbständigen Streik vorzubereiten, statt die Hoffnung auf einen windigen Finanzhai zu setzen. Auf die MLPD können sie sich auf jeden Fall verlassen.