Literaturempfehlung von People to People
Sozialismus am Ende?
„Sozialismus hat doch auch nicht funktioniert“, „Das hatten wir alles schon“. Diese Meinungen hört man oft, wenn man über den Sozialismus diskutiert, gerade wenn man in den ostdeutschen Bundesländern unterwegs ist.
Nicht selten führen die Erfahrungen bzw. die falsch verarbeiteten Erfahrungen mit dem angeblichen „Sozialismus“ in der DDR und danach mit dem Kapitalismus in der BRD dazu, sich der vermeintlichen Alternative AfD zuzuwenden. Sie ist jedoch eine faschistische Partei und Teil des Problems. "Sozialismus am Ende?" hilft hervorragend dabei, die Erfahrungen richtig zu verarbeiten, ausgehend vom proletarischen Klassenstandpunkt. Angesichts der verschärften Weltkriegsgefahr, der begonnenen globalen Umweltkatastrophe und einer weltweiten faschistischen Tendenz ist es also notwendiger denn je, dem Sozialismus ein neues Ansehen zu verschaffen.
Ist also der Sozialismus wirklich am Ende? Diese Frage hat Willi Dickhut bereits in seinem gleichnamigen Buch „Sozialismus am Ende?“ 1992 gestellt und beantwortet. Vor einem neuem Anlauf zum Sozialismus musste zunächst der Verrat am Sozialismus in den ehemals sozialistischen Ländern nachgewiesen werden. Willi Dickhut analysierte, wie die Denkweise eine entscheidende Rolle dabei spielte. Kleinbürgerliche Bürokraten im Partei- und Staatsapparat predigten Wasser und tranken Wein. Unter dem Deckmantel des „realen Sozialismus“ entstand ein bürokratischer Kapitalismus. Er war sozialistisch in Worten, aber kapitalistisch in der Tat. Denn entgegen der heutigen Darstellung genoss der Sozialismus unter den Massen ein recht hohes Ansehen, welches die neue herrschende Bürokratenklasse nicht einfach ignorieren konnte.
Im Vorwort des Buches heißt es:
„Die »Frankfurter Rundschau« vom 25. Januar 1992 berichtete über eine Studie des Instituts für Sozialdatenanalyse, isda, Berlin, das eine repräsentative Befragung der Bevölkerung aus den neuen Bundesländern durchführte. Wir wollen hier nur den letzten Absatz des Artikels zitieren, der die Meinung der ehemaligen DDR-Bewohner über den Sozialismus widerspiegelt: »Zwei Jahre nach der Wende in Ostdeutschland seien ›Ausmaß und Konsequenzen des gesellschaftlichen Umbruchprozesses den Menschen hinlänglich bewußt‹, konstatierten die Berliner Soziologen, und sie erfragten die Einstellung zum Sozialismus: Nur knapp jeder vierte Befragte hält ihn für einen Irrtum von Anfang an, aber gut die Hälfte sieht in ihm eine schlecht realisierte, aber gute Idee. 58,8 Prozent meinten ferner, der Sozialismus habe auch sein Gutes gehabt. Und 12,6 Prozent hoffen darauf, daß er eines Tages in ›verbesserter Form‹ zurückkehren werde.«
Im Buch wird ausgeführt, wie sich die bürokratische Führung trotz des hohen Ansehens des Sozialismus durchsetzen konnte, wie dies hätte verhindert werden können und welche Schlussfolgerungen gezogen werden müssen.
Willi Dickhut hält am Ende des Buches fest:
„Die Herrschaft der Imperialisten, das System des staatsmonopolistischen Kapitalismus, kann die Probleme der Menschheit nicht lösen. Erst recht hat seine bürokratisch-kapitalistische Ausformung historisch versagt.“
Und weiter:
„Der Sozialismus ist keineswegs am Ende. Die historischen Erfahrungen mit dem bürokratischen Kapitalismus enthalten wichtige Lehren für die sozialistische Zukunft. Wenn es der Arbeiterklasse gelingt, sich diese Lehren zu eigen zu machen, wird sie erneut in die Offensive gehen. Im wiedervereinigten Deutschland verfügt sie dazu über ausgezeichnete Voraussetzungen.“
Dabei darf man nicht bei Hoffnungen stehen bleiben, sondern muss sich selbst dafür einsetzen, dass die Menschheit eine lebenswerte Zukunft vor sich hat. Daher gehört das Buch einem jeden in die Hand, der sich nicht auf die Imperialisten verlassen und nicht in der kapitalistischen Barbarei untergehen will.
Kürzlich erschien das Buch als Jubiläumsausgabe mit neuem Vorwort und damals von Willi Dickhut eigens handgemaltem Entwurf für das Buchcover.
Buch
978-3-88021-690-7
150 Seiten
8 Euro
ePDF
978-3-88021-691-4
150 Seiten
5,99 Euro
Zu bestellen unter
www.people-to.people.de
bestellungen@people-to-people.de
Tel.: 0201 25915
oder erhältlich im
Ladengeschäft People to People
Hauptstraße 40
45879 Gelsenkirchen
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