Oberbayern

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MLPD-Hilfseinsatz im Überschwemmungsgebiet

Anfang Juni: Die anhaltende Hochwasserlage in weiten Teilen von Oberbayern war erschreckend. Wir sahen Fotos von vormals kleinen Flüssen, die zu reißenden Strömen wurden und ganze Stadtteile zerstörten. Schnell war klar, da ist Solidarität und Hilfe nötig. Wir trommelten 4 Genossen aus Nürnberg zusammen, sammelten Werkzeug und Eimer und planten einen Einsatz in der für uns nächsten Region – südlich von Ingolstadt.

Korrespondenz aus Nürnberg

Im Internet waren Adressen von offiziellen Stellen, wo sich Leute melden konnten, das haben wir auch getan, erhielten aber keine Antwort. Also fragten wir bei Bekannten und Freunden nach und fuhren los. Dort angekommen war klar, Hilfe ist da überall nötig, überall stapelten sich die Säcke mit Müll, standen Möbel und Schränke vor den Häusern.

 

Wir kamen zu einer Tankstelle, und trafen dort Leute, die wir fragten: können wir helfen? Barbara kam auf uns zu – „ja – ihr könnt mitkommen, wir müssen den Keller von meinem Elternhaus ausräumen“ Wir kommen, kämpfen uns durch die Müllsäcke, sortieren den Abfall und schleppen alles raus. Ein junger Mann hilft, weil seine Arbeit zurzeit geschlossen ist, auch wegen der Hochwasserlage. Auf dem Rad kommt eine Frau angefahren und bietet ebenfalls ihre Hilfe an. Wir laden die Säcke auf den Anhänger. Da hält ein Nachbar mit seinem Auto und einem großen Anhänger und ruft: „Ladet alles auf, so viel wie drauf passt, ich fahr es zum Müllplatz.“

 

Wir machen Mittagspause – die Erschöpfung ist allen anzumerken. Wir diskutieren mit den Leuten, wie das zusammenhängt mit der begonnenen globalen Umweltkatastrophe – warum gibt es jetzt solche Unwetter? Versiegelung der Landschaft, Begradigung der Flüsse, statt Rückstaubecken hat man die Moore trockengelegt … Jahrelang – wo soll das Wasser jetzt hin?

 

Alle Politiker waren am Sonntag da – Söder in Gummistiefeln versucht, anderen den Schwarzen Peter zuzuschieben, z.B. dem Aiwanger, der hätte die Polder verhindert! Barbara ist stocksauer: „Die Politiker sagen, man muss sich halt besser versichern!“ Auf ihre Nachfrage sagt ihre Versicherung, sie zahlt nur bei Schaden mit Leitungswasser. Wir geben ihr unseren Flyer von der MLPD -Bayern und die Rote Fahne und berichten auch von anderen Hilfseinsätzen.

 

Barbara bedankt sich herzlich für unseren Einsatz und lädt uns ein, zum Johannisfeuer zu kommen. Wir machen Fotos und tauschen Adressen aus. Es war richtig, sich an normale Leute und nicht an Organisationen oder die Regierung zu wenden, denn von ihnen sind Hilfseinsätze von Spontanhelfern unerwünscht.