Bremen

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Arbeiter mitten rein in die polarisierte Auseinandersetzung!

Im Juni protestierten über 350 Kollegen einer Halle bei Mercedes in Bremen gegen die Entlassung von 42 Leiharbeitern.¹ Kurz danach waren sechs von ihnen wieder eingestellt worden – ein wichtiger Teilerfolg, der der Solidarität der fest angestellten Kollegen zu verdanken ist!

Korrespondenz

Am 2. Juli organisierte die IG Metall bundesweit an mehreren Standorten Warnstreiks gegen den Verkauf der Niederlassungen (mehr dazu hier). Der Protest war auch in Bremen groß. 

 

Jedoch waren von Kollegen aus den Hallen bei Mercedes viel weniger Kollegen beteiligt als im Juni. Darüber entfaltete sich eine wichtige Auseinandersetzung unter den Kollegen. Ein kämpferischer Kollege, der Vertrauensmann der IG Metall ist, kritisierte die geringe Teilnahme an dem Protest. Die häufige Antwort von Kollegen war: „Das betrifft mich nicht“.

 

Damit gab sich der Kollege nicht zufrieden, sondern begab sich voll in die polarisierte Auseinandersetzung: „...  In anderen Ländern, wenn Arbeiter wie wir streiken, werden sie verhaftet, vielleicht sogar gefoltert und ermordet. Wir müssen unser Streikrecht, das wir haben, auch nutzen. Wenn man dagegen AfD wählt, also Faschisten, dann werden wir auch solche Verhältnisse bekommen!“

 

Das hat einige zum Nachdenken gebracht. Manch einen hat es so schwer getroffen, dass empört beim Betriebsrat angerufen und sich über den Vertrauensmann beschwert wurde: Er habe sie „Faschisten genannt“. Damit haben sie ihn zunächst falsch verstanden. Wichtig ist jedoch die Empörung darüber, dass sie nicht Faschisten sein wollen!

 

Durch die Kritik des Kollegen wurde der Widerspruch zwischen der Bereitschaft füreinander um die Arbeitsplätze zu kämpfen und zugleich eine arbeiterfeindliche, weil faschistische, Partei zu wählen, deutlich und kann weiter geklärt werden. Aufgrund der zeitnahen praktischen Kampferfahrung, war es genau der richtige Zeitpunkt. Jetzt kommt es darauf an, die Auseinandersetzung mutig und überzeugend weiter zu führen!