Globale Umweltkatastrophe

Globale Umweltkatastrophe

Von einer speziellen Ameisen-Invasion

Villingen-Schwenningen, Wohnblock, 2. Etage: Seit gut einer Woche habe ich Ameisen in der Küche – ungewöhnlich? Was mir schon länger aufgefallen war: Auf der Gartenwiese hinterm Haus nahmen die Ameisenkolonien stark zu.

Korrespondenz aus Villingen-Schwenningen
Von einer speziellen Ameisen-Invasion
Die afrikanische Ameise wurde wahrscheinlich mit Topfpflanzen nach Europa eingeführt. (Bild: Arnstein Staverløkk | Lizenz: CC BY-SA 4.0)

Ein Landschaftsgärtner klärte mich auf, dass die trockenen Böden die Ausbreitung der Ameisen fördern. Entsprechend wächst auch das Futterbedürfnis. Dasselbe erlebte ich auch in einer Ferienwohnung auf Föhr. Der Hausmeister sagte, Ameisenbekämpfung gehöre zu seinem Tagesgeschäft.

 

Diese Veränderung ist auch Folge der Klimakatastrophe. Diese Insekten sind erst mal nützliche Helfer der Natur, beseitigen abgestorbene Pflanzen, Aas und sorgen durch ihr Gangsystem für Durchlüftung der Böden. Mich fallen sie ja nicht an. Im Höchstfall stören sie mein Hygieneverständnis.

 

Möglich wäre allerdings, dass diese Zunahme am Gleichgewicht der Natur kratzt. Der endgültige Grund für diesen Artikel lieferte die „Süddeutsche“ vom 5. Juli. Derzeit beginnt sich in Deutschland die afrikanische Ameise „Tapinoma Magnum“ auszubreiten. Am Beispiel des südbadischen Städtchens Kehl (Höhe Straßburg) zeigt sich, dass diese Ameise große Schäden anrichten kann. Sie ist mit einer guten Schwarmintelligenz ausgestattet, mit der sie z.B. Gifte verbuddelt. Feuer fürchtet sie nicht, weil die Tiefe ihres Gangsystems nicht erreicht wird. Schäden gibt es zuhauf: unterhöhlte Terrassen, Strom- und Internetausfall und ein Kinderspielplatz ist nicht mehr brauchbar.

 

Die Chemiekonzerne werden solche Gelegenheiten mit Sicherheit beim Schopf packen und ein einträgliches Geschäft wittern. Hauptsache, der Rubel rollt. Das fordert auch unsere Wachsamkeit, dass diese Konzerne mit ihren Giften die Umweltkatastrophe nicht in noch größerem Maße als bisher beschleunigen.

 

Bereits jetzt müssen wir Marxisten-Leninisten uns zudem Gedanken machen, wie wir solche Fragen behandeln. Das gilt auch für alle anderen invasiven Arten, Malaria- und Dengue-Mücken etc.!

Heimische Ameisen durch Umweltkatastrophe stark gefährdet

 

Bestimmte Ameisenarten, wie die genannte „Tapinoma Magnum“, verbreiten sich durch Verlagerung ihrer Ausbreitungsgebiete. Dagegen sind die heimischen und ökologisch besonders wichtigen Waldameisen („Formica“, s. Bild) extremst bestandsgefährdet (Rückgang um min. ein Drittel in sechs Jahren bis 2022 in Bayern) und regional sogar schon ausgestorben. (fu)