Bilanz-Pressekonferenz von "Gemeinsam Laut" und "Widersetzen"

Bilanz-Pressekonferenz von "Gemeinsam Laut" und "Widersetzen"

70.000 Menschen waren am Wochenende in Essen gegen AfD und Faschismus auf der Straße

Eine ausgesprochen positive Bilanz zogen auf ihrer Bilanz-Pressekonferenz die Bündnisse "Gemeinsam Laut" und "Widersetzen". Hannah Hübecker („Gemeinsam laut“) informierte über die Zahlen des Wochenendes: Insgesamt hatten sich 70.000 an den Protesten gegen den AfD-Parteitag in Essen beteiligt, davon 50.000 an der Großdemonstration am Samstag, 7.000 an Blockaden und 10.000 bei der Rave-Demo am Freitag.

pw
70.000 Menschen waren am Wochenende in Essen gegen AfD und Faschismus auf der Straße
(rf-foto)

Linda Kastrup von „Gemeinsam laut“ meinte, es sei für sie "ein Glücksgefühl, dass sich so viele Menschen den Protesten angeschlossen haben". Und zwar mehr, als die AfD Mitglieder hat. Und: „Die AfD ist eine faschistische Partei“, gegen die der Widerstand weitergehen muss.


Einige Fragen von Pressevertretern betonten vor allem angebliche Gewalttätigkeiten von Demonstrierenden. Aber es war die Gewalt der Polizei, die den AfD-Parteitag durchsetzte. Katharina Schwabedissen („Widersetzen“) kritisierte den massiven Polizeieinsatz, der AfD-Politiker provokativ und rechtswidrig durch angemeldete Demonstrationen schleuste.


Es gab die kritische Nachfrage, warum auf der großen Abschlusskundgebung neben guten antifaschistischen Beiträgen ausgerechnet der CDU-Oberbürgermeister Kufen oder der Evonik-Chef Kullmann gesprochen habe, aber kein Vertreter der revolutionären oder sozialistischen Kräfte. Hier wurde auf die Verantwortung der „Essener Allianz“ verwiesen, in deren Händen die Kundgebung gelegen hätte.


Mika Rosen, Sprecher von „Klimagerechtigkeit“ kritisierte im Gespräch mit Rote Fahne News, dass die AfD sich als „Klimaleugner“ betätigt, was angesichts zunehmender Umweltkatastrophen „absurd“ ist. „Sie betreibt rassistische Hetze, statt solidarischer Lösungen“ im Sinn der Menschen der Welt. "Er kritisiert aber auch die Regierungspolitik und die sogenannten „neoliberalen“ Klimalösungen. Erfreut war er, dass sehr viele Organisationen aus der Umweltbewegung die Proteste zu ihrer Sache gemacht hatten.


Auch Alassa Mfouapon von „Widersetzen“ zeigte sich zufrieden. Man habe hier einen „aufstrebenden antifaschistischen Widerstand“ gesehen. Er kritisierte auch die „Rechtsentwicklung der Regierung“ und dass die Politik von Ampel und CDU für den Zuwachs der AfD mitverantwortlich seien. „Die große Arbeit kommt noch“. Gerade bei den kommenden Landtagswahlen in Thüringen und Sachsen am 1. September gelte es, deutlich zu machen: „Die AfD ist keine Protestpartei. Wer AfD wählt, wählt Faschismus“.