Monika Gärtner-Engel

Monika Gärtner-Engel

Was hat uns Lenin heute noch zu sagen Teil 2 - Mit Anmeldemöglichkeit fürs Lenin-Seminar

Rote Fahne News setzt hier den Beitrag fort, den Monika Gärtner-Engel, Hauptkoordinatorin der revolutionären Weltorganisation ICOR, im Mai dieses Jahres auf dem Lenin-Seminar in Nepal gehalten hat. Anlässlich des 100. Todestags Lenins richtet die ICOR in diesem Jahr vom 13. bis 15. September in Thüringen ein Seminar mit dem Titel „Lenins Lehren sind lebendig“ aus, für das man sich jetzt anmelden kann.

Was hat uns Lenin heute noch zu sagen Teil 2 - Mit Anmeldemöglichkeit fürs Lenin-Seminar
Die Gelsenkirchener Lenin-Statue vor der Horster Mitte / dem Willi-Dickhut-Haus

Hier geht es zum ersten Teil des Redebeitrags von Monika Gärtner-Engel!

 

Hier kann man sich für das Lenin-Seminar der ICOR anmelden!


... 4. Lenin und der Kampf um nationale Befreiung – Zum Kampf um nationale Befreiung sagte Lenin, dass die Kommunisten im Kampf um nationale Befreiung mutig und offen mit den unterschiedlichsten Kräften zusammenarbeiten müssen; dass sie aber niemals mit den bürgerlich-nationalen Kräften verschmelzen dürfen, sondern sie müssen „unbedingt die Selbständigkeit der proletarischen Bewegung – sogar in ihrer Keimform – wahren“. 

 

Er betonte: "… der Marxist, ... erkennt die geschichtliche Berechtigung nationaler Bewegungen durchaus an. Damit aber diese Anerkennung nicht zu einer Apologie des Nationalismus werde, muß sie sich strengstens auf das beschränken, was an diesen Bewegungen fortschrittlich ist, damit sie nicht zur Vernebelung des proletarischen Klassenbewußtseins durch die bürgerliche Ideologie führe.". (Lenin, "Kritische Bemerkungen zur nationalen Frage", Lenin Werke, Bd. 20, Seite 19)

 

Das ist eine hochaktuelle Frage heute, wie wir in Palästina sehen. Die ICOR hat eine Resolution verabschiedet, um die Selbständigkeit und Stärkung der demokratischen, säkularen und revolutionären Organisationen in Palästina zu unterstützen. Lenin achtete auch sehr die Rechte der nationalen Minderheiten. In der sozialistischen Sowjetunion sollten ihre Kinder immer auch ihre eigene Sprache in der Schule lernen. Er trat kategorisch für das Recht auf Selbstbestimmung ein (z. B. der Ukraine – wofür Putin ihn heute vehement angreift!)

 

5. Lenin – Vorkämpfer für die Jugend. Er sah in der Jugend immer die Vorkämpfer für den Aufbau des Sozialismus und Kommunismus. Er traute ihr viel zu, forderte sie heraus, Großes zu schaffen, verlangte aber auch viel von ihr: zu lernen, zu lernen, zu lernen. Lenin ist ein Vorbild für die Jugend - wegen seiner Disziplin und weil er vollständig sein ganzes Leben dem Ziel des Sozialismus widmete.


„Es kommt oft vor, daß Vertreter der Generation der Erwachsenen und Alten es nicht verstehen, in richtiger Weise an die Jugend heranzutreten, die sich zwangsläufig auf anderen Wegen dem Sozialismus nähert, nicht auf dem Wege, nicht in der Form, nicht in der Situation, wie ihre Väter. Das ist einer der Gründe, warum wir unbedingt für die organisatorische Selbständigkeit des Jugendverbandes eintreten. … Für die vollständige Selbständigkeit der Jugendverbände, aber auch für die volle Freiheit einer kameradschaftlichen Kritik ihrer Fehler! Schmeicheln dürfen wir der Jugend nicht." (Lenin, "Jugendinternationale [Notiz]", Lenin Werke, Bd.23, Seite 164-165)

 

6. Lenin – Schrittmacher für die Befreiung der Frau. In der Sowjetunion gab es bereits kurz nach der Oktoberrevolution die modernsten Gesetze für die Befreiung der Frau. Sie sind nicht einmal bis heute in allen kapitalistischen Ländern durchgesetzt.

 

Lenin sagte: "Der zweite und wichtigste Schritt ist die Abschaffung des Privateigentums an Grund und Boden, an den Fabriken und Werken. Dadurch und nur dadurch wird die Bahn frei gemacht für die vollständige und tatsächliche Befreiung der Frau, für ihre Befreiung von der häuslichen Sklaverei durch den Übergang vom vereinzelten kleinen Haushalt zum vergesellschafteten Großhaushalt.". ("Zum internationalen Frauentag 1921", Lenin Werke, Bd. 32, S. 160)

 

7. Lenin und der revolutionäre Parteiaufbau. Die Partei neuen Typs, wie Lenin sie entwickelt hat, ist auch das Vorbild für die meisten ICOR-Parteien. Vehement verteidigte Lenin die führende Rolle der Arbeiterklasse im Parteiaufbau und die führende Rolle der Partei im Klassenkampf. So schrieb er: „Je mehr sich die Volksbewegung ausbreitet … umso dringlicher wird die Aufgabe der Partei, die Klasse zu führen, ihre Organisation zu sein, statt hinter den Ereignissen ein herzutrotten. ... Je breiter die neuen, an Zahl ständig zunehmenden Ströme der gesellschaftlichen Bewegung werden, umso wichtiger wird eine starke sozialdemokratische Organisation, die es versteht, für diese Ströme ein neues Flussbett zu schaffen. … Umso wichtiger ist die organisierte Führung seitens der Sozialdemokratie, um die Unabhängigkeit der Arbeiterklasse von der bürgerlichen Demokratie zu schützen.“ (Lenin Werke, Bd. 8, S. 206/207)

 

8. Lenin und die sozialistische Revolution. Eine grundlegende Lehre ist auch für heute: Die alte Staatsmacht kann nicht (etwa durch Wahlen) übernommen und in den Dienst des Proletariats gestellt werden.

 

Lenin betont in seiner berühmten Schrift "Staat und Revolution": "… Gerade Marx hat uns gelehrt, daß das Proletariat  nicht einfach die Staatsmacht erobern kann in dem Sinne, daß der alte Staatsapparat in neue Hände übergeht, sondern daß es diesen Apparat zerschlagen, zerbrechen, ihn durch einen neuen ersetzen muß." (Lenin, Staat und Revolution, Lenin Werke, Bd. 25, Seite 500)

 

In der sozialistischen Revolution kommt Lenins ganze Genialität zum Ausdruck. Seine Taktik war beweglich, kühn und voller Risiko. Obwohl die Pläne der Revolution verraten wurden, erkannte er, dass die Zeit reif und die Kräfteverhältnisse günstig für einen Sieg waren. Er war dabei ein ausgezeichneter Organisator und unter seiner Führung verteidigten die Sowjetmenschen den Sieg der Oktoberrevolution in fünf Jahren brutalem Bürgerkrieg gegen alle Versuche aus dem Inneren und von außen erfolgreich.


Soweit die Themen und ein erster Ausblick auf die heutige Bedeutung Lenins. Wir laden alle herzlich zum Seminar „Lenins Lehren sind lebendig“ ein, das vom 13. bis 15. September 2024 in Deutschland stattfinden wird. Gerne könnt ihr euch bei der ICOR bewerben, ein Einleitungsreferat zu einem der Themenblöcke zu halten.

 

Liebe Freunde und Genossen! Immer wieder musste die Arbeiterklasse in ihrem Kampf Niederlagen einstecken. Die größte Niederlage wurde ihr durch den Revisionismus und die Zerstörung aller früher sozialistischen Länder beigebracht. Doch ziehen wir die Lehren für einen neuen Aufschwung im Kampf um den Sozialismus! Organisieren wir uns – in den Betrieben, den Wohngebieten unserer Länder und international. Verschaffen wir optimistisch dem Sozialismus ein neues Ansehen.

 

Der verbreitete Katzenjammer der Revisionisten war niemals Lenins Sache.

 

Zukunftsweisend schrieb er in der Schrift "Tolstoi und die moderne Arbeiterbewegung": "Die Vertreter der modernen Arbeiterbewegung sind der Ansicht, dass sie gegen manches zu protestieren haben, aber an nichts zu verzweifeln brauchen. Die Verzweiflung ist denjenigen Klassen eigentümlich, die zu Grunde gehen. … Die Verzweiflung ist denjenigen eigentümlich, die die Ursachen des Übels nicht begreifen, die keinen Ausweg sehen, die kampfunfähig sind. Das moderne Industrieproletariat gehört nicht zu diesen Klassen."²


In diesem Sinne: Vielen Dank für Eure Aufmerksamkeit und herzlich willkommen beim Lenin-Seminar in Deutschland!