Leserbrief

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Verharmlosende Berichterstattung über den AfD-Parteitag

Der folgende Leserbrief wurde an die Regionalausgabe Essen der „Westdeutschen Allgemeinen Zeitung“ (WAZ) geschickt:

Korrespondenz
Verharmlosende Berichterstattung über den AfD-Parteitag
Bild von der Massendemonstration gegen den AfD-Parteitag in Essen und von der Kundgebung der Aktionseinheit Schulter an Schulter gegen Faschismus am vergangenen Samstag (rf-foto)

Mit Befremden las ich den Artikel von Tim Kummert vom 29. Juni zu seinen „Fünf Beobachtungen“ des AfD-Parteitags in Essen auf WAZ-Online. In Frankreich droht akut eine rechtsnationale Regierung; in fast allen ostdeutschen Bundesländern besteht die Gefahr, dass die AfD die Landesregierung stellt. Dabei weiß seit den Correctiv-Enthüllungen und den Krah- und Höcke-Skandalen doch jeder, dass die AfD eine faschistische Partei ist.

 

Angesichts dieser Brisanz ist erschreckend, dass Tim Kummert seine „Beobachtungen“ des AfD-Parteitags schildert, als wäre er selbst Delegierter. Er scheint regelrecht mitzufiebern, wenn er schreibt „der spannendste Moment – stürzt Tino Chrupalla?“. Verharmlosend ist auch die Beschreibung der Stände als „Kurios, kauzig – und wie eine Karikatur der AfD“. Mit Verlaub – was ist denn bitte schön „kurios“ oder „kauzig“, wenn T-Shirts mit der Aufschrift „Team Remigration“ zum Verkauf angeboten werden? Das ist eine gefährliche Verharmlosung des faschistischen Charakters der AfD. Stattdessen wird pauschal den Protesten draußen ein „großes Gewaltpotenzial“ untergeschoben.

 

Das ist kein seriöser Journalismus! Wer über die AfD schreibt, muss auch die Wahrheit sagen: Wer AfD wählt, wählt Faschismus!

Mit antifaschistischen Grüßen.