Aktuelle ICOR-Erklärung

Ökologie ohne Klassenkampf ist nur Gartenarbeit

Die revolutionäre Weltorganisation ICOR hat in jüngerer Zeit einige neue Mitglieder gewonnen, darunter die brasilianische APR Ação Popular Revolucionária (Revolutionäre Volksaktion). Sie hat mitten in der von heftigen Überschwemmungen gebeutelten Region Rio Grande do Sul den revolutionären Umweltkampf in Verbindung mit praktischer Hilfe für die Betroffenen entfaltet. Dazu gehörte eine Resolution; auf Bitte von ICOR-Hauptkoordinatorin Monika Gärtner-Engel ergriffen die brasilianischen Genossen die Initiative für die hier dokumentierte ICOR-Resolution "Ökologie ohne Klassenkampf ist nur Gartenarbeit".

Dienstag, 02.07.2024, 18:00 Uhr

Ökologie ohne Klassenkampf ist nur Gartenarbeit — Bewohnerinnen und Bewohner der von den Überschwemmungen betroffenen brasilianischen Region Rio Grande do Sul werden in Sicherheit gebracht (shutterstock_2459444033)

Die ICOR, die dem proletarischen Internationalismus verpflichtet ist, erkennt die verheerenden Auswirkungen der vom Kapitalismus verschärften Klimakatastrophen an. Die jüngsten Überschwemmungen in Rio Grande do Sul und die Überschwemmungen in Kenia sowie die Dürre im südlichen Afrika sind Beispiele für die begonnene globale Umweltkatastrophe. Ihre Erscheinungen berühren alle Kontinente: Extremwetterlagen, das rasche Artensterben, die Vernichtung der Ozonschicht und der Wälder usw. Die Organisation weist die Vorstellung zurück, dass es sich bei diesen Katastrophen lediglich um natürliche und nicht um menschengemachte Folgen handelt, und verweist auf die kapitalistische Ausbeutung der Natur als Ursache und verschärfenden Faktor.

Wir erklären:

Katastrophen werden durch den Kapitalismus/Imperialismus verursacht und verschärft, der den Profit einiger weniger in den Vordergrund stellt und der ganzen Welt schwerste Umweltschäden zufügt. Das Überleben der Menschheit ist infrage gestellt.
Solidarität: Tiefe Solidarität mit den Opfern von Katastrophen, mit der Verpflichtung, die Kämpfe für Hilfe und Wiederaufbau zu unterstützen.
Forderungen: Druck auf die Regierungen und die multinationalen Konzerne, Maßnahmen gegen den Klimawandel zu ergreifen, einschließlich Investitionen in erneuerbare Energien und nachhaltige Praktiken.
Anprangern: Verurteilung der kapitalistischen Ausbeutung, die die Klimakrise verschärft und die Arbeiter ebenso wie die breiten Massen schädigt.
Kämpfen: Für einen Umweltkampf, der gesellschaftsverändernd ausgerichtet ist! Öffentlichkeitswirksame Demonstrationen, Streiks und andere Aktionen, Aufbau einer nationalen und internationalen kämpferischen Umweltbewegung.
Internationalismus: Betont die Bedeutung des internationalen Zusammenschlusses und Kampfes der Arbeiter und der breiten Massen im Kampf gegen die Klimakatastrophe und alle anderen Erscheinungsformen der globalen Umweltkatastrophe.
Bewusstseinsbildung: Ermutigung der Mitgliedsorganisationen, das Bewusstsein für Klimakrisen und Umweltgerechtigkeit zu fördern.
Internationale Unterstützung: Solidaritätsinitiativen zur Unterstützung der betroffenen Regionen mit Schwerpunkt auf dem Wohlergehen der ArbeiterInnen. Kampf um anerkanntes Asyl für Umweltflüchtlinge.
Werbung: auf lebendige Art und Weise eintreten für die alternative Gesellschaft zum todbringenden Kapitalismus, die kollektive und sozialistische Gesellschaft, die Mensch und Natur achtet.

Wir unterstützen alle sozialen Bewegungen und radikalen Umweltaktionen überall in der Welt, die sich gegen den Rohstoff-Raubbau an der Natur und die kapitalistische Zerstörung der Natur wenden, welche ökologische und soziale Krisen verursacht und die ungleichen Austauschverhältnisse vertieft. Die ICOR ist davon überzeugt, dass es nur durch den kollektiven und organisierten Kampf der ArbeiterInnen und der breiten Massen gelingt, die noch möglichst weitgehende Erhaltung der Umwelt zu garantieren. Besonders der Jugend und der Frauen mit einem revolutionären Engagement für den Aufbau einer sozialistischen Gesellschaft ist es möglich, Klima- und andere Katastrophen und kapitalistische Ausbeutung und Unterdrückung zu überwinden und das Wohlergehen der ArbeiterInnen sowie der breiten Massen zu sichern.