„Röhm-Putsch“

„Röhm-Putsch“

Massaker als Mittel der Wahl: Wie das Monopolkapital 1934 seine faschistische Herrschaftsform ausrichtete

Als „Nacht der langen Messer“ ging der 30. Juni 1934 in die deutsche Geschichte ein: Als Niederschlagung des angeblichen „Röhm-Putschs“ rechtfertigte Hitler am 13. Juli in einer Reichstagsrede das von ihm angeordnete Massaker. In Wahrheit hatte er sich vor 90 Jahren durch Massenmord seiner Konkurrenten innerhalb der faschistischen Bewegung entledigt.

Von dk

Das war knapp anderthalb Jahre nach Errichtung des Faschismus zur Festigung seiner Herrschaft nötig geworden und geschah mit ausdrücklicher Zustimmung der maßgeblichen Kräfte des Monopolkapitals: Der „Prozeß der Konsolidierung des Naziregimes verlief … nicht ohne Schwierigkeiten und Widersprüche. Er erfolgte auf der einen Seite gegen den mutigen Kampf der Kommunistischen Partei, vieler Mitglieder und Funktionäre der Sozialdemokratie und anderer Antifaschisten und Demokraten. … Auf der anderen Seite verschärften sich die Widersprüche im Lager der herrschenden Klassen selbst. Sie entsprangen aus den Auseinandersetzungen der verschiedenen Hauptgruppen der deutschen Großbourgeoisie um die Besetzung der einflußreichsten Stellungen im System des staatsmonopolistischen Kapitalismus. Sie ergaben sich vor allem aber aus zeitweiligen Differenzen über den weiteren Weg, über die Formen und Methoden der Niederhaltung der Volksmassen, über das Tempo der Aufrüstung und der Kriegsvorbereitung. … Eine wichtige Rolle spielte die wachsende Unzufriedenheit in der kleinbürgerlichen Nazianhängerschaft, vor allem in der SA unter deren Stabschef Ernst Röhm“.¹

 

Die SA (Sturmabteilung) war der faschistische Stoßtrupp Hitlers gewesen, der mit Terror gegen den politischen Gegner und gegen Arbeiterkämpfe vorging. Er setzte sich aus kleinbürgerlichen und lumpenproletarischen Elementen zusammen. Für sie hatte Hitler die Betrugsphrasen vom „Nationalsozialismus“ verbreitet. 1934 forderten sie „immer nachdrücklicher, daß die vor dem Machtantritt des Faschismus abgegebenen Versprechungen, die materielle Lage dieser Schichten rasch zu verbessern … erfüllt werden sollten. … Mit Zustimmung der Monopolherren um Friedrich Flick, Gustav Krupp von Bohlen und Halbach, Hjalmar Schacht, Fritz Thyssen und anderer sowie der Reichswehrgenerale um Werner von Blomberg und Walter von Reichenau richtete die führende Gruppe der Nazipartei am 30. Juni 1934 in Berlin, München und in anderen Teilen des Reiches ein grausames Blutbad unter ihren eigenen Anhängern an, dem über 1000 Personen zum Opfer fielen. Unter den Kugeln der Hinrichtungskommandos der SS starben Ernst Röhm und einige andere höhere und mittlere SA-Führer … die politischen Exponenten der Richtung um Georg Strasser … und die Generale Kurt von Bredow und Kurt von Schleicher sowie die aktivsten Angehörigen der konservativ-monarchistischen Opposition“.²

 

Diejenigen Kräfte des Monopolkapitals, die ihre Terrorherrschaft noch verschärfen und die militärische Aufrüstung für einen Krieg beschleunigen wollten, hatten sich mit blutigen Mitteln durchgesetzt!