Fußball-EM

Fußball-EM

"Wolfsgruß" von Demiral und Pogrome in der Türkei

Was sich der türkische Nationalspieler Merih Demiral gestern Abend nach dem Sieg seines Teams gegen Österreich erlaubt hat, war eine üble faschistische Provokation: Nach seinem zweiten Treffer riss der Doppeltorschütze beide Arme zum faschistischen „Wolfsgruß“ in die Höhe.

Von ffz / nc
"Wolfsgruß" von Demiral und Pogrome in der Türkei
Deutsche, türkische und kurdische fortschrittliche Kräfte waren auch Bestandteil der Kundgebung der Aktionseinheit Schulter an Schulter gegen den Faschismus, die am vergangenen Wochenende gegen den AfD-Parteitag in Essen stattfand (rf-foto)

Der Gruß ist das Zeichen der faschistischen „Grauen Wölfe“. Die „Grauen Wölfe“ sind als mordende Terrororganisation gegen den kurdischen Befreiungskampf, gegen fortschrittliche Aleviten und Revolutionäre, Marxisten-Leninisten und klassenkämpferische Arbeiter in der Türkei bekannt. In Deutschland sind sie die größte stramm organisierte, faschistische Schlägertruppe.

 

Das Zeigen des "Wolfsgrußes" durch einen türkischen Nationalspieler in einem deutschen Stadion entspräche dem Zeigen des Hitlergrußes durch einen deutschen Nationalspieler im Ausland.  Das ist kein Kavaliersdelikt, sondern das Zeichen einer faschistischen Gesinnung! Da kann Demiral noch zehnmal erklären, es gehe ihm darum, zu zeigen, dass er stolz sei, ein Türke zu sein, wer den „Wolfsgruß“ zeigt, weiß sehr genau, was er da tut. Es war eine bewusste, absichtliche faschistische Provokation und muss entsprechende Folgen haben!

 

Zum Vergleich: Als der albanische Nationalspieler Mirlind Daku meinte, beim zweiten Spiel der albanischen Nationalelf anti-serbische Parolen in die Fankurve   rufen zu müssen, setzte es daraufhin zwei Spiele Sperre durch die UEFA und der albanische Verband musste zudem 25.000 Euro Strafe zahlen. Das ist als Bestrafung das Mindeste, im Fall Demiral ist es viel zu wenig. Wer eine faschistische Gesinnung zeigt, hat in einem internationalen Fußballspiel nichts mehr verloren. Demiral gehört nicht nur gesperrt, sondern schlicht des Turniers verwiesen! „Kein Fußbreit den Faschisten!“, gilt nicht nur im täglichen Leben, sondern auch im Leistungssport.

Antisyrische Pogrome in türkischen Städten

In der aktuellen Stimmung der Rechtsentwicklung und der Gefahr des Faschismus kommt es aktuell auch zu Pogromen in türkischen Grenzstädten zu Syrien gegen syrische Flüchtlinge. So zogen in der Stadt Kayseri in Anatolien faschistische Mobs durch die Straßen und riefen: „Wir wollen keine Syrer mehr, wir wollen keine Flüchtlinge mehr!“. Zahlreiche Geschäfte, Wohnhäuser und Autos von Syrern wurden mit Steinen und Knüppeln verwüstet, angegriffen und in mindestens einem Fall auch in Brand gesteckt. Diese Pogrome sprangen auch auf andere Städte über. Sie verliefen von Gaziantep an der syrischen Grenze bis Bursa im Westen. Türkischen Behördenangaben nach sind fast 500 Randalierer festgenommen worden. Das ist die Saat, die der Faschist Erdoğan als Staatspräsident seit Jahren pflegt und aufgehen lässt.

 

Einerseits zeigt die Masse der Werktätigen auf der ganzen Welt ein fortschrittliches, antifaschistisches Bewusstsein. Ein kraftvoller Beweis dieser Tatsache sind die Massenproteste mit zehntausenden von Teilnehmern am vergangenen Wochenende in Essen gegen den Parteitag der faschistischen AfD. Andererseits wittern faschistische Kräfte aktuell Morgenluft, und versuchen, die Rechtsentwicklung, die von den herrschenden Monopolen und ihren Politikern bewusst geschürt wird, um von den Krisen des imperialistischen Weltsystems abzulenken, zu nutzen und auf ihre Mühlen zu leiten. Deshalb erhält die Forderung „Gib Antikommunismus, Faschismus, Rassismus und Antisemitismus keine Chance!“ aktuell wieder wichtige Bedeutung. So klar wie es den Massen in Deutschland sein muss, dass, wer AfD wählt, auch Faschismus wählt, so klar muss auch international sein, dass dem Faschismus kein Fußbreit gehört. Das gilt für den Fußballplatz und für Faschisten wie Demiral oder seinen Gesinnungsgenossen Mesut Özil, und das gilt auch für die Städte der Türkei, wo fortschrittliche, revolutionäre und marxistisch-leninistische Kräfte an der Seite der Massen gegen das faschistische Erdoğan-Regime stehen.

 

Hier geht es zur Erklärung des ZK der MLPD "Wer AfD wählt, wählt Faschismus!"