Presseerklärung von Kumpel für AUF / Stadtgruppe Kali-Werra-Revier

Presseerklärung von Kumpel für AUF / Stadtgruppe Kali-Werra-Revier

2:0 für die Belegschaft von K+S!

Die Stadtgruppe Kali-Werra-Revier der Bergarbeiterinitiative Kumpel für AUF teilt mit:

Die Bergfrau Sarah Tümmler gewinnt ihren Prozess gegen K+S (Kali + Salz, Anm. d. Red.). Sie arbeitet bereits seit Montag, den 1. Juli, wieder im Schacht Neuhof/Ellers.

 

Die Bergarbeiterin hatte auf der Belegschaftsversammlung am 14. Juni 2023 eine kämpferische Rede gehalten, wurde direkt danach in den von ihrem Wohnort 80 Kilometer entfernten Schacht Herfa / Neurode „strafversetzt“ und mit Abmahnungen überzogen. Der Produktionsleiter hatte auf dieser Versammlung die Leistung der Belegschaft als „beschissen“ bezeichnet. Daraufhin sprachen mehrere Kumpel und wiesen diese Unverschämtheit zurück. Sie kritisierten die fehlenden Investitionen in Maschinen und den mangelhaften Gesundheitsschutz.

 

Jetzt entschied das Arbeitsgericht in Fulda: Die Versetzung war rechtswidrig und drei Abmahnungen müssen sofort aus der Personalakte entfernt werden. Herzlichen Glückwunsch Sarah!

 

Das ist innerhalb von drei Monaten der zweite Prozess, den K+S gegen die Belegschaft verliert. Vor drei Monaten gewann Julian Wächter seinen Prozess gegen K+S. Er wurde nach einer Rede auf der Betriebsversammlung sogar fristlos gekündigt. Das alles wirft ein Schlaglicht auf den Widerspruch zwischen der öffentlichen Darstellung des Konzerns und der Praxis gegen kämpferische Kumpel. Das Recht, die Meinung auf einer Belegschaftsversammlung frei zu äußern, wird durch diese Urteile bestärkt und ist daher ein Erfolg für alle Arbeiter in Deutschland. Beim aktuellen Skandal um die Untertage-Giftmülldeponie in Herfa / Neurode kam jetzt raus, dass 80.000 Tonnen Giftmüll falsch eingelagert worden sind. Es war nicht K+S selbst, die dies aufdeckten, sondern ein mutiger Kumpel, der die Behörden alarmierte.

 

Hier geht es zur Berichterstattung der Jungen Welt zu dem Fall