Whistleblower kommt auf freien Fuß

Whistleblower kommt auf freien Fuß

Julian Assange kommt frei – ein Erfolg der internationalen Solidarität

Wie gestern Abend bekannt wurde, wird der Whistleblower und Enthüllungsjournalist Julian Assange freigelassen.

Von ffz
Julian Assange kommt frei – ein Erfolg der internationalen Solidarität
Julian Assange im Jahr 2014 (foto: David G Silvers, Cancillería del Ecuador (CC BY-SA 4.0))

Nach Informationen seiner Ehefrau und seiner Enthüllungsplattform Wikileaks ist er bereits auf freiem Fuß und auf dem Weg nach Australien - seiner Heimat. Das ist ein Erfolg der jahrelangen internationalen Solidarität mit Assange, dem in den USA eine lebenslange Haftstrafe drohte, da Wikileaks Dokumente über die Verbrechen der US-Armee veröffentlicht hatte. (Mehr dazu hier.) Unter anderem hat auch die United Front die Solidarität mit Assange mitorganisiert. Das Beispiel Assange ist perfekt geeignet, um die Rachsucht des US-Imperialismus aufzuzeigen: Seit 2010 wurde Assange immer wieder inhaftiert, bekam Fußfesseln, musste in die Botschaft Ecuadors in London flüchten und wurde in ein Hochsicherheitsgefängnis gesperrt. Alleine 175 Jahre Haft (!) hätten ihm in den USA gedroht!

 

Skandalös ist allerdings, dass der Deal, den seine Anwälte offensichtlich mit der US-Justiz eingefädelt hatten, beinhaltet, dass er sich schuldig bekennen musste und verurteilt wird, damit er freikommen kann.Dieser Deal ist hinsichtlich der Tatsache, dass hier jetzt eine Art Präzedenzfall geschaffen wird, scharf zu kritisieren. Damit kann zukünftig jeder Whistleblower, der sich traut, die Verbrechen von Imperialisten, Monopolpolitikern und Konzernen öffentlich zu machen, durch die Justiz abgeurteilt werden.

 

Die Rote Fahne Redaktion gratuliert Julian Assange zu seiner Rückkehr in die Freiheit, ist weiterhin solidarisch mit ihm, fordert aber auch, dass seine gesundheitlichen Schäden, die er durch das jahrelange Verfahren und die über fünf Jahre Haft in einem britischen Hochsicherheitsgefängnis erlitten hat, ausgeglichen werden, und dass sein guter Ruf wiederhergestellt wird!

 

Die Freilassung Julian Assanges hat bei Journalistinnen und Journalisten weltweit für Freude gesorgt. So schreibt die Deutschen Journalistinnen- und Journalisten-Union (dju) in ver.di in einer aktuellen Pressemitteilung: "'Ich freue mich für Julian Assange und seine Familie über das Ende der zermarternden Haft. Nun enden auch die vollkommen unangemessenen Anschuldigungen, die Isolationshaft und weiteren Strafandrohungen, die bei Assange zu schweren psychischen und körperlichen Gesundheitsschäden geführt haben. Für Investigativjournalist*innen ist Assange ein Vorbild, seine Leistungen haben wir mit einer Ehrenmitgliedschaft gewürdigt. Ein guter Tag für Assange, ein guter Tag für alle mit ihm mitleidenden Journalist*innen. Allen für die Freiheit von Assange weltweit kämpfenden Menschen ist zu verdanken, dass der politische Druck auf die US-Justiz und -Regierung schließlich zu diesem Verfahrensende geführt hat', erklärt dju-Bundesvorsitzende Tina Groll".

 

Die Rote Fahne Redaktion wird weiter berichten.