Leserbrief

Leserbrief

Einige Überlegungen zur Entwicklung einer antifaschistischen Offensive

Der Aufruf in RF News gab mir den letzten Ruck, dazu meine Meinung zu schreiben. Ich teile die Meinung vom Kollegen Stefan Engel:"die faschistische Tendenz ist gefährlich und darf nicht länger unterschätzt werden." Als aktiver Gewerkschafter und IGM-Funktionär, erlebe ich die Unterschätzung sehr tief bei vielen Kolleginnen und Kollegen, und auf allen Versammlungen. (…)

IGM-Mandatsträger aus Stuttgart

Es wird aktiv und positiv gegen Rassismus, Antisemitismus Position bezogen. Doch liebe Kolleginnen und Kollegen, wird das Wort Faschismus überhaupt ausgesprochen? Von den meisten Rednern überhaupt nicht. (…) Wieso? Ich meine, der Faschismus ist in der Geschichte der Menschheit und des Kapitalismus, die brutalste Form der Ausbeutung / Unterdrückung und Entrechtung, mit Massenmorden an den einfachen Menschen. Und die Geschichte zeigt, in allererster Linie an den Freiheitskämpfern der Arbeiterbewegung; Kommunisten, Sozialdemokraten und Antifaschisten.

 

Der Faschismus war und ist ein Herrschaftssystem des Kapitalismus, sprich der Kapitalisten, damals wie heute. Diese Parteien, wie die AfD in Deutschland, werden permanent hoffähig gemacht und finanziert. (…)

 

Es wird bewusst und systematisch das Wort "Faschismus" vermieden, denn dann müsste man die Ursache, das Wesen und den Klassencharakter von AfD und Co. aufzeigen. Und dass bestimmte Gesetze - wie die Notstandsgesetze, die Polizeigesetze und andere Gesetze - ein Element der Faschisierung ist. Dazu gehört auch das KPD-Verbot von 1956.

 

Ich verstehe sicherlich nicht alles, aber meinen IGM Kolleginnen und Kollegen sage ich: Unsere Einheitsgewerkschaft ist aus den Trümmern des Faschismus nach dem 8. Mai 1945 aufgebaut worden. Die Rolle der Eisen / Schwerindustrie wie Krupp / IG Farben Chemie kennen wir Älteren.

 

Zur Bildung der Jugend gehört dies als ABC heute. Und in den Gewerkschaften, auf Betriebsversammlungen muss endlich das Wort "Faschismus" auch ausgesprochen werden. Verharmlosende Worte wie "die Rechtspopulistischen" sind nicht angebracht.

 

Und übrigens: Unvereinbarkeitsbeschlüsse gegen kämpferische Arbeiter und Marxisten-Leninisten müssen weg. Das gehört grundlegend zum antifaschistischen Kampf.