Duisburg
Meinungen zur AfD am MLPD-Stand nach der Europawahl
Wir haben alle Leute an unserem Stand in der Fußgängerstraße direkt auf die AfD-Wahlergebnisse und die faschistische Gefahr angesprochen. Viele waren besorgt und fragten sich, wie es zu dem Stimmzuwachs der AfD kommen konnte. Besonders, weil ja den meisten Menschen der faschistische Charakter der AfD-Spitze bekannt sein sollte.
Schnell einig waren wir uns darin, dass die Medien hierbei eine große Rolle spielen. Auch, dass die reaktionäre Regierungspolitik zu Flüchtlingen, Umwelt und sozialen Fragen Wasser auf die Mühlen der AfD ist. Aber Unklarheit besteht weitgehend darüber, wer und was dahinter steckt. Dazu brauchen wir noch mehr Enthüllungen und Aufklärung über die reaktionären Kreise und Monopolgruppierungen, die daran heute Interesse haben. In Duisburg ist zum Beispiel der Immobilienhai Conle ein Förderer der AfD.
Auch die historischen Erfahrungen aus der Weimarer Zeit mit dem Aufkommen des Hitler-Faschismus, mit seiner Unterschätzung in klein-bürgerlichen und bürgerlichen Kreisen und mit der Spaltung in der Arbeiterbewegung sind wichtig.
Konkrete Argumente zur sozialen Demagogie der AfD wurden gerne von den Leuten aufgenommen. Eine junge Frau meinte, dass die Leute wohl über die AfD Bescheid wissen, die AfD sich aber geschickt in einer „Opferrolle“ gegenüber „denen da Oben“ und der Regierung darstellt, mit der sich die Leute identifizieren können. Das ist ein wichtiger Gedanke und wir sollten unsere Polemik höherentwickeln, die AfD auch lächerlich machen - von wegen Partei der „kleinen Leute“!
Außerdem ist mir noch in einem weiteren Gespräch mit einem jungen Mann aufgefallen, dass die Streitkultur gelernt sein will. Er scheute vor der polarisierten politischen Diskussion mit AfD-Wählern zurück, weil das oft emotional abgeht. Das stimmt und ist nicht angenehm. Den Konflikt vermeiden würde jedoch bedeuten, den Faschisten das Feld zu überlassen.
Wir müssen uns besonders an junge Leute wenden, damit sie durchblicken und sich für den Fortschritt entscheiden. Unsere Aufklärungsarbeit sollte deshalb auch eine Übung zur antifaschistischen Polemik und Streitkultur sein.