Hitze über 50 Grad
Über 500 Menschen sterben bei Pilgerfahrt
Jedes Jahr pilgern zwei Millionen Muslime aus der ganzen Welt nach Mekka zur heiligsten Stätte des Islam, zur Kaaba, dem schwarzen Schrein.
Am Dienstag sind mehrere Hundert Menschen in der Hitze des saudischen Hochsommers gestorben. In der Moschee, wo die Kaaba steht, hatte es beinah 52 Grad. Das ist eine Temperatur, die der menschliche Körper kaum oder gar nicht mehr ertragen kann. Er kann sich nicht mehr abkühlen, Organe versagen. Zum Hadsch gehört es auch, sich viel im Freien unter der sengenden Sonne aufzuhalten. Die Pilger aus Ägypten, Indonesien, dem Iran und weiteren Ländern, die am Dienstag in Mekka gestorben sind, wurden Opfer der globalen Klimakatastrophe.
Die saudischen Behörden haben wegen der Hitze die Zahl der Visa, die sie für den Hadsch ausstellen, begrenzt. Diese Vorsichtsmaßnahme wurde jetzt vielen Menschen zum Verhängnis. Sie nahmen ohne Registrierung als Touristen an der Pilgerfahrt teil und hatten offenbar zu den klimatisierten Zonen keinen Zutritt. Zynisch heißt es in einem Pressebericht: "Mit Geld, dem Zugang zu klimatisierten Räumen also oder zu medizinischer Versorgung, steigen die Chancen, den Hadsch zu überleben."