Region Main-Rhön
Gemeinsam in der Region und darüber hinaus: Kampf um jeden Ausbildungs- und Arbeitsplatz
Nachdem in der Schweinfurter Metallindustrie die Vernichtung von ca. 3500 Arbeitsplätzen in den nächsten zwei bis drei Jahren auf dem Tisch liegen und eine erste gemeinsame Aktion „SOS Kugellagerstadt“ über die Konzerngrenzen hinweg mit über 5000 Beteiligten stattgefunden hat, spitzt sich die Situation auch in der Rhön weiter zu.
Nach Valeo (310) will Preh in Bad Neustadt nahezu jeden vierten Arbeitsplatz (420 von 1700) vernichten.
Wenn jetzt Hubert Aiwanger und Co. auf einmal ihr Herz für die Beschäftigten entdecken, ist das ein Täuschungsmanöver. „Förderprogramme und Subventionen“ werden versprochen, die die Profite der Konzerne sichern und steigern, bezahlt aus dem Steuertopf, den wir wieder füllen müssen. Sollen die Kollegen aus der Rhön, aus Neustadt gegen die Schweinfurter oder Bamberger darum streiten, wer ein Stück vom Kuchen bekommt? Das kann nicht unser Weg sein.
Vor dem Tor waren die Kollegen aufgeschlossen und freuten sich über die Unterstützung, waren aber auch überrascht, dass es um die Perspektive des Kampfes geht. Von einem Kollegen kam: „Der Sozialismus wäre schön, ist aber nicht machbar“, und: „Es sind ausländische, chinesische Eigentümer, die wollen nur Geld sehen“.
Die Menschenkette am Vortag wurde als Auftakt gesehen. Die Hauptkritik war aber: „Warum sagen sie (Geschäftsführung) uns nicht, wie sie das vorhaben?“. Ungewissheit nagt an den Kollegen, steigert aber auch die Wut. Der Betriebsrat ist davon genauso betroffen. Aber worauf warten?
Eine gewisse Einigkeit über den notwendigen gemeinsamen Kampf ist da. Die Erfahrungen mit Siemens und den gemeinsamen Aktionen sind noch im Gedächtnis. Auch, dass es kein einfacher Weg ist, spüren die Kollegen. Aber einige auch, dass es der einzige Erfolg versprechende ist.