Leserbrief

Leserbrief

Anmerkungen zur Qualifizierung des Wahlergebnisses

Ein Leser schreibt zur bisherigen Qualifizierung des Stimmergebnisses der MLPD bei den Europawahlen am 9. Juni:

Der Rückgang der Stimmen um 16% für die MLPD bei der EU-Wahl gegenüber der EU-Wahl von 2019 ist differenziert zu betrachten. In den neuen Bundesländern war der Rückgang 50%, in den alten Bundesländern war er 13%. Also ist der Rückgang in den neuen Bundesländern wesentlich stärker. Dies hängt meiner Meinung nach mit dem Auftreten des BSW (Bündnis Sahra Wagenknecht), dem Sog durch die AfD und der früher eher spontanen Zuwendung zur MLPD zusammen.

 

Diese spontane Zuwendung ging zurück. Dennoch sind die Zahlen pro 100 000 Wähler in den neuen Bundesländern nach wie vor hoch, meist höher als in den alten Bundesländern. Spitzenreiter ist Thüringen mit 66,2 Stimmen pro 100 000 Wähler. Dies zeigt unsere jahrelange Arbeit dort und dass es richtig ist, dort den Landtagswahlkampf zu führen.

 

Im Vergleich zur Bundestagswahl 2021 (nur Zweitstimmen sind vergleichbar) konnte die MLPD sogar in den alten Bundesländern in sieben Bundesländern einen Zuwachs erreichen bei den Stimmen für die MLPD, berechnet auf 100 000 Wähler, z.B. in NRW von 34,9 auf 43,4. Dies ist doch beachtlich, denn wir haben weniger in die Breite gearbeitet (z.B. weniger Plakate), das Buch in den Mittelpunkt gestellt und es gab mehr Parteien, die potentiell unsere Wählerschaft ansprechen (BSW, Volt). Das bedeutet, dass es der MLPD gelungen ist, die Wählerschaft der MLPD zu stabilisieren. Dies ist wichtig gegenüber einer oberflächlichen Bewertung, die nur den Rückgang der Stimmen gegenüber der EU-Wahl 2019 betrachtet.

 

Mit solidarischen Grüßen

 

Kurze Antwort der Rote-Fahne-Redaktion: Vielen Dank für die Zuschrift. Wir führen gerne die Diskussion zur Wahlauswertung weiter! Wir konnten teilweise die Wählerschaft im Vergleich zur letzten Bundestagswahl stabilisieren, vor allem da, wo eine intensivere systematische Kleinarbeit gemacht wird.