Brasilien

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Proteste gegen Verschärfung Abtreibungsrecht

In Brasilien haben Frauen und Mädchen nur ein sehr eingeschränktes Recht auf Schwangerschaftsabbruch: Abbrüche sind nur in Fällen von Vergewaltigung, bei offensichtlicher Gefahr für das Leben der Mutter oder wenn der Fötus kein funktionierendes Gehirn hat, erlaubt. Nun will eine rechte Gruppe im Abgeordnetenhaus durchsetzen, dass jeder Schwangerschaftsabbruch nach der 22. Schwangerschaftswoche als Mord gilt und mit Gefängnisstrafen zwischen sechs und zwanzig Jahren geahndet wird. Das soll auch für Schwangerschaften nach Vergewaltigung gelten. Tausende protestierten am Donnerstag gegen dieses Vorhaben in Sao Paulo, Brasilia und Florianopolis. In Rio de Janeiro stand der Protest unter der Losung "Ein Mädchen ist keine Mutter!" - denn Schwangerschaften nach Vergewaltigung von Mädchen werden oft erst nach der 22. Schwangerschaftswoche bekannt.