Filmkritik

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"Golda - Israels eiserne Lady"

Am 30. Mai lief in vielen Kinos der Film "Golda - Israels eiserne Lady" an.

Von hi

Vorneweg: Er ist nichts anderes als eine aufwendige Geschichtsfälschung im Interesse von Zionismus und Imperialismus.

 

In der Ankündigung heißt es: „1973 blickt die ganze Welt auf Israels Premierministerin Golda Meir. Nach dem Überraschungsangriff durch Ägypten und Syrien liegt das Schicksal der Nation in Meirs Händen. Gefangen zwischen dem Wunsch, Blutvergießen zu verhindern und der politischen Verantwortung gegenüber Israel muss Golda Meir Entscheidungen treffen, von denen unzählige Menschenleben auf beiden Seiten abhängen.“

 

Die ganze Methode des Films zielt darauf ab, fasziniert bewundernd diese Tage aus der Perspektive der von Krebserkrankung und Verantwortung geplagten scheinbar selbstlosen Politikerin mit Mitgefühl und Ehrfurcht zu verfolgen. Da wird vor direkter Geschichtsfälschung nicht zurückgewichen. Angeblich habe Meir den Einsatz von Atomwaffen verhindert. Tatsächlich hat sie ihren Einsatz vorbereiten lassen, auch wenn es nicht dazu kam.

 

Meir war eine stockreaktionäre und volksfeindliche Zionistin. „So etwas wie die ‚Palästinenser‘ hat es nicht gegeben“ sagte sie 1969 der Sunday Times. „Wann gab es je ein unabhängiges palästinensisches Volk mit einem palästinensischen Staat?“ Als Israel gegründet wurde, so Meir weiter, „war es nicht so, als habe es ein palästinensisches Volk in Palästina gegeben, das sich als palästinensisches Volk begriff. Und wir haben sie vertrieben, und ihnen ihr Land weggenommen. Sie existieren nicht.“

 

Das ist Meir „live“ im Unterschied zur Legende des Films. Es gibt in dem Film Militär, Politiker, Geheimdienst, keine anderen Menschen. Es gibt keine Vorgeschichte, das arme friedliche Israel wird überraschend angegriffen und muss um sein Überleben kämpfen.

 

Hintergrund ist, dass im strategisch und ökonomisch wichtigen Nahen und Mittleren Osten Israel die Rolle des Statthalters des US-Imperialismus übernommen hatte. Hierzu gibt das Buch: „Krieg und Frieden und die sozialistische Revolution" von Willi Dickhut (Revolutionärer Weg 22, 1983) wertvolles Material: "Die verschiedenen, oft durch Militärputsch an die Macht gekommenen Regimes in Ägypten, Syrien, Libyen und Irak erwiesen sich als unfähig, die Befreiung der arabischen Völker vom Imperialismus konsequent voranzutreiben, auch wenn dies als ausdrückliches Programm verkündet wurde. ... In der Folgezeit setzten die USA-Imperialisten alles daran, durch wechselnde Unterstützung der arabischen Staaten und Israels sowohl die Widersprüche unter den arabischen Staaten zu schüren als auch den Konflikt zwischen Arabern und Israelis kurz unterhalb der Schwelle des offenen Kriegs zu halten. ... Worum es den USA-Imperialisten dabei geht, ist allzu offensichtlich: Es geht um die Unterdrückung des um sein Heimatrecht kämpfenden palästinensischen Volkes, der einzigen konsequent antiimperialistischen Kraft im Nahen Osten.“ (Seite 222)