18. Sommerfest in und an der Horster Mitte
Fröhlich, attraktiv, kulturvoll
Hunderte Menschen kamen im Lauf des Nachmittags und abends vorbei. „Ich komme gern hierher, weil ich alte Bekannte treffe und mit ihnen quatschen kann“, so ein Stahlarbeiter in Rente. Eine Mutter mit Kinderwagen blieb an einem Flohmarkt-Stand stehen: „Halt, Ingo – sieh mal dieses schöne Tavlispiel“ – und sie kaufte es.
Diese Stände waren ein Magnet für alle vorbeigehenden Besucherinnen und Besucher. Aber genauso anziehend waren Kultur und Politik. Ein Mitglied der Linkspartei: „Ich wollte schon immer mal Gabi Fechtner fragen, warum sie das Verbot der AfD fordert!“ Das tat sie, ebenso wie viele andere, die auch mit Stefan Engel oder Monika Gärtner-Engel Kuchen oder Hähnchen essen, plaudern und sehen wollten, ob es ihnen auch gut geht.
Ein Paar aus der Nachbarschaft las im Vorbeigehen sehr interessiert einen Bildbericht, wo Rotfüchse darstellten, wie sie einen Bio-Bauernhof besucht und dort mit angepackt haben. Und dann ließen sie sich von dem Bühnenprogramm begeistern. Das war den ganzen Nachmittag über sehr abwechslungsreich. Es wurde viel gesungen, beileibe nicht nur von der Gehörwäsche. Die fünf jungen Frauen der „singenden Herzen“ eroberten sich die Seelen der Zuhörer, wobei sie netterweise von einem russischen Liebeslied nur fünf der 31 Strophen zum Besten gaben. Die Zumba-Gruppe brachte die Zuschauer zum Tanzen, Kampfsport international führte Trainingseinheiten vor – alles lustig und lebendig moderiert von Vivien und Dieter.
Der REBELL hatte ein tolles Programm organisiert. Eine anspruchsvolle Hüpfburg zum Hochklettern, Spiele und Schminke – und ein Soccer-Turnier mit zwei Altersgruppen. In der U 12 siegte „Real Madrid“ aus Essen: Der etwa 9-jährige Tahir verkündete stolz, dass er nicht nur drei Tore selber geschossen habe, sondern vor allem seine kleine Schwester Toka im Tor drei richtig gefährliche Bälle abgewehrt habe!
Neben den Flohmarkt-Ständen gab es noch viele weitere Info- und Bücher-Stände. Die Redaktion des REVOLUTIONÄREN WEGS zeigte nicht nur Ausgaben dieser Schriftenreihe in vielen Sprachen, sondern machte die Besucher auch heiß auf eine baldige Neuerscheinung. Und es gab viele Ess- und Getränkestände – alles frisch zubereitet, und auch Vegetarier konnten sich verwöhnen lassen.
Am späten Nachmittag gab es drei Höhepunkte. Kurzfristig war im Kultursaal eine Gesprächsrunde zur Auswertung der Europawahl angesetzt. Ein Schwerpunkt waren auch Schlussfolgerungen für den Kampf gegen die wachsende faschistische Gefahr, unter anderem für die Kampagne zur Landtagswahl in Thüringen.
Anschließend diskutierte Gabi Fechtner mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern zum Thema: „Gaza soll leben!" Sie stellte klar, dass sich der Krieg dort inzwischen zum Völkermord am palästinensischen Volk entwickelt hat und dass man von einer faschistischen Kriegsführung der israelischen Armee sprechen muss. Weltweit entfalten sich dagegen der Protest und die Solidarität. In diesem Sinne berichteten Vertreter von "Soldarität International" über die die Spendensammlung "Gaza soll leben", deren Einnahmen – bisher 73.000 Euro - in Zusammenarbeit mit "Medico International" tatsächlich Projekten der Selbstorganisation in Gaza und im Westjordanland zukommen.
Ab 19 Uhr traten dann live auf und mobilisierten die Jugend – und nicht nur sie - zum Tanz: Su Heller, Fresh Game und Miss Madison. Alles in allem wieder ein äußerst gelungenes – und in viel mehr Städten nachahmenswürdiges Sommerfest!