Aachen

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Dieses Mal ein besonderer Einsatz

Seit Jahren treten wir ziemlich regelmäßig alle zwei bis vier Wochen vor der Berufschule auf. Zuletzt noch vor der Europawahl mit dem Ergänzungsband "Die globale Umweltkatastrophe hat begonnen!" und der Propagierung des gesellschaftsverändernden Umweltkampfes und des echten Sozialismus als Ausweg.

Korrespondenz

Diesmal haben wir uns vorgenommen, den Rechtsruck bei der Europawahl anzusprechen, was sich als goldrichtig erwies. Wir waren überrascht von den Reaktionen und der Betroffenheit mancher Schüler, wir haben die Brisanz des Wahlergebnisses auch für die Schüler unterschätzt.

 

"Kommunisten sind aber auch nicht der Ausweg" - dies war noch die heftigste Gegenreaktion, die wir erlebten. "Das Wahlergebnis ist schlimm." Diese und ähnliche Bemerkungen kamen häufig beim Vorbeigehen. Groß war das Interesse an unseren Broschüren gegen die AfD. Zwei Schüler standen bei uns richtig an mit großem Gesprächsbedarf.

 

Zum Beispiel ein Syrer, seit drei Jahren in Berufsausbildung in Deutschland, der sich starke Zukunftssorgen um sich und seine Familie wegen der Rechtsentwicklung und dem Erstarken der Faschisten machte. Er wirkte regelrecht verzweifelt. Er und seine Familie hätten sich in Deutschland intensiv um die Integration bemüht. Er spricht schon gut Deutsch und beendet in einem Jahr die Berufsausbildung. Seine und die Zukunft seiner Familie sieht er erneut infrage gestellt. Es folgte ein langes Gespräch, am Ende mit der Unterschrift auf unserer Liste "Gib Antikommunismus keine Chance“ und dem Eintrag in die Mitmachliste.

 

Ein weiterer Schüler setzte an unserem letzten Gespräch vor drei Wochen über die begonnene Umweltkatastrophe an. "Deshalb habe ich euch ja gewählt". Der Bus kam, aber eine AfD-Broschüre wollte er noch mitnehmen. Ein kurdischer Schüler kam auf uns zu: "Ihr seid doch von der MLPD“. Er wollte nach der Diskussion die Telefonnummern austauschen und eingeladen werden.

 

Aber das ist noch nicht alles. Drei Tage später erreichte uns ein Anruf über die Kontakttelefonnummer der Roten Fahne. Ein junger Mann berichtete, er habe ein Buch von Stefan Engel gelesen und wolle jetzt mit uns in Kontakt treten.

 

Offensichtlich scheint im Zusammenhang mit der Europawahl und dem Ergebnis der Bedarf an Bewusstseinsbildung gewachsen. An unserem Einsatzschwerpunkt Berufsschule sind wir hierfür für viele offenbar der richtige Ansprechpartner. Für uns ist das ermutigend, aber auch herausfordernd, dieses Interesse richtig zu nutzen.