Vor 35 Jahren

Vor 35 Jahren

Massaker auf dem Tiananmen-Platz in Peking

Die Wiederherstellung des Kapitalismus in der Volksrepublik China nach dem Tod Mao Zedongs im Jahr 1976 war das Werk konterrevolutionärer Kräfte, die sich innerhalb der Kommunistischen Partei Chinas entwickelt hatten. Es waren genau die „Machthaber auf dem kapitalistischen Weg“, die Mao in der 1966 begonnenen Kulturrevolution entlarvt und bekämpft hatte, an ihrer Spitze Deng Xiaoping.

Von dk
Massaker auf dem Tiananmen-Platz in Peking
Proteste auf dem Tiananmenplatz im Juni 1989

Sie waren durch die Kulturrevolution gestoppt und an der Restauration des Kapitalismus gehindert worden, konnten jedoch in der Partei verbleiben. Das erwies sich als verhängnisvoll, weil sie nach Maos Tod erneut in die Offensive gingen und ihre Machtergreifung tatsächlich zur Zerstörung der Arbeiterherrschaft und des Sozialismus in China führte.

 

Im Mai 1989 entwickelte sich dort eine hauptsächlich von Studenten getragene Protestbewegung, die zwar nicht den bürokratisch-kapitalistischen Charakter des Regimes erkannte, aber gegen seine Auswirkungen kämpfte. Die Studenten forderten Verbesserungen im Bildungswesen sowie mehr demokratische Rechte und wandten sich gegen die grassierende Korruption und die Bürokratie. Ihre Aktivitäten erfolgten zeitgleich mit entsprechenden Vorgängen in den anderen bürokratisch-kapitalistischen Ländern wie der damals noch existierenden DDR und der Sowjetunion. Am 17. Mai gab es selbständige Massenstreiks der Arbeiter in Peking zur Unterstützung der Studenten unter der Parole: „Gebt uns unsere Freiheit wieder!“ Damit war sowohl das in der Kulturrevolution durchgesetzte Recht auf öffentliche Kritik als auch das zur Zeit Maos gesetzlich verankerte Streikrecht der Arbeiter gemeint, das von der Deng-Führung abgeschafft worden war.

 

Durch die Beteiligung der Arbeiter an den Kämpfen wurde die Lage für die chinesische Führung bedrohlich und sie griff zum Mittel der brutalen Unterdrückung: Am 4. Juni 1989 richtete sie mit Panzern und Gewehren ein Massaker unter den auf dem Tiananmen-Platz Versammelten an. Schon am folgenden Tag organisierte die MLPD eine Protestkundgebung vor der chinesischen Botschaft in Bonn und prangerte das Verbrechen des bürokratisch-kapitalistischen Regimes an. Dabei wurden Bilder Mao Zedongs getragen, um die Notwendigkeit eines revolutionären Kampfes gegen die kapitalistischen Machthaber Chinas zu verdeutlichen. Das wurde damals von den meisten der in Bonn ebenfalls demonstrierenden chinesischen Auslandsstudenten nicht verstanden – sie gingen davon aus, das Massaker sei das Werk von Kommunisten gewesen. Auch in China selbst hatten die Massen die Tatsache der Restauration des Kapitalismus noch nicht bewusst verarbeitet und ihrem Kampf fehlte eine revolutionäre marxistisch-leninistische Führung. Das bürokratisch-kapitalistische Regime konnte daher diese Krise überstehen und seine Macht konsolidieren.

 

Eine grundlegende Untersuchung der Entwicklung in der Volksrepublik China wurde 2022 im theoretischen Organ der MLPD, REVOLUTIONÄRER WEG, der Ausgabe "Die Krise der bürgerlichen Ideologie und des Opportunismus" vorgelegt. Dort heißt es abschließend: „Die wirklichen Marxisten-Leninisten und Anhänger der Mao-Zedong-Ideen werden in Verbindung mit den Kämpfen der Arbeiterklasse und der Volksmassen eine neue, mit den Massen verbundene revolutionäre Partei aufbauen und eine neue proletarische Revolution durchführen.“