Fridays for Future
Kundgebung und Demonstration in Erlangen
Auch in der Universitätsstadt Erlangen fand kurz vor der Europawahl am 31. Mai eine Aktion von Fridays for Future (FFF) statt.
Das Motto der FFF-Aktion war: „Es ist unsere Verantwortung, demokratisch für ein soziales, gerechtes und klimafreundliches Europa einzustehen und zu kämpfen. Diese Wahlen entscheiden über unsere zukünftige Lebensrealität und wir dürfen sie nicht zu einem Erfolg von rechten und undemokratischen Parteien werden lassen. Gemeinsam können wir eine Veränderung bewirken – für eine klimafreundlichere Welt und gegen den Rechtsruck in Europa“.
Es beteiligten sich ca. 300 Teilnehmerinnen und Teilnehmer, darunter viele ältere Demonstrantinnen und Demonstranten, viel weniger als an früheren Protesten. In Bayern waren noch Pfingstferien, aber das kann nicht die Ursache sein.
In den offiziellen Reden wurde die EU in den höchsten Tönen gelobt, ebenso ihr „Green Deal“, der Atomkraft und Gas zur grünen Technologie macht und Milliarden an Subventionen für die Monopole bedeutet.
Die Initiative „Wir pro StUB“ beteiligte sich zahlreich. Die StUB ist das größte Straßenbahnprojekt zurzeit in Deutschland. Es soll die Städte Nürnberg, Erlangen und Herzogenaurach mit einer Straßenbahn verbinden. Es ist heiß umstritten. Eine BI lehnt die Trasse durchs Regnitztal ab.
Die Umweltgewerkschaft verteilte eine Stellungnahme, in der sie das Projekt wegen der vorgesehenen Trassenführung durch ein Landschaftsschutzgebiet und ihrem Umfang als umweltschädlich ablehnte.
Die MLPD verteilte die Wahlzeitung der Internationalistischen Liste / MLPD mit dem 10-Punkte-Programm zur EU-Wahl. Zeitgleich zu dieser findet ein Bürgerentscheid über die Realisierung der StUB statt.
Natürlich wurde auch das aktuelle Buch von Stefan Engel, Monika Gärtner-Engel und Gabi Fechtner, „Die globale Umweltkatastrophe hat begonnen!“, angeboten und die Zensurmaßnahme von ZDF und RBB gegen den Wahlspot wurde angeprangert.
Ein Mitglied der Letzten Generation kannte die Zensurmaßnahme von ZDF und RBB beim Wahlspot noch nicht. Er war empört und will mit uns in Verbindung treten.
In der Diskussion über den System Change meinte eine junge Frau, wir müssten ein ganz neues System fordern, der Sozialismus sei dafür nicht geeignet. Wir antworteten: Es wurde bisher keine andere wirksame Alternative zum überlebten Kapitalismus entwickelt. Es muss aber der echte Sozialismus sein, der Schlussfolgerungen aus dem Verrat an den Prinzipien zieht. Sie nahm den Flyer zum Buch mit.
Eine Teilnehmerin trug leider ein Schild gegen „Nazi-Greta“! Sie war mitten in der Menge, sodass wir sie nicht auf diese üble Parole ansprechen konnten.
Die Ordner, die früher sonst beim Auftreten der MLPD großen Eifer an den Tag legten, ließen sie ruhig gewähren. Ist FFF Erlangen mit dieser Hetze gegen Greta Thunberg einverstanden? Müsste nicht gerade die Solidarität mit dem Volk Palästinas und gegen den Völkermord an den Palästinensern propagiert werden?
Die örtliche Zeitung brachte einen oberflächlichen Artikel über diese Aktion, der das Lob für den „Green Deal“ und die EU wiedergab und einseitig für die StUB Stellung nahm.