Apotheke Albatros schließt

Apotheke Albatros schließt

In Hamburg sagt man Tschüss …

Nach 35 Jahren schloss die Apotheke Albatros auf dem Hein-Köllisch-Platz in Hamburg, St. Pauli. Für die Apotheker war es nicht mehr möglich, aufgrund vieler Verschlechterungen durch Gebührenverordnung und finanzieller Belastungen die Apotheke weiterzuführen.

Korrespondenz
In Hamburg sagt man Tschüss …
Abschiedsfeier für die Albatros-Apotheke Hein-Köllisch-Platz in Hamburg, St. Pauli (rf-foto)

Das reiht sich ein in ein ganzes Apothekensterben, nicht nur in Hamburg. In Hamburg schlossen 2023 sechs Apotheken.

 

Der letzte Öffnungstag war am 30. April. Freunde und Genossen der MLPD, der »Balkonisten« und Anwohner ergriffen die Initiative, um eine kleine Abschiedsaktion zu machen. Am Stehtisch gab es ein Glas Sekt zusammen mit allen Beschäftigten der Apotheke. Es kamen gut 20 Nachbarn und bedankten sich für die bisherige Arbeit durch die Apotheke.

 

In Zeiten der Corona-Pandemie hatten die Beschäftigten der Apotheke den Menschen am Platz mit Rat und Tat zur Seite gestanden. Und waren auch solidarisch mit den Balkonkonzerten und Aktionen auf dem Hein-Köllisch-Platz. Das zeigte sich auch jetzt wieder: Als in den Gesprächen das skandalöse Vorgehen von Staatsanwaltschaft und Gericht gegen zwei Anwohner in Sachen Balkonaktion zur Sprache kam - sie wurden zu 520 € Bußgeldern sowie zum Tragen der Gerichtskosten verurteilt, weil sie eben Balkonkonzerte und Aktionen mit durchgeführt hatten - da verschwand der Apotheker, kam zurück und brachte eine großzügige und hohe Spende für die „Balkonisten“!

 

Als dann noch das Lied Todo Cambia  (Alles ändert sich) vorgetragen wurde, waren alle doch ganz gerührt und ergriffen. Beschäftigte der Apotheke wie Nachbarn bedanken sich für diese Aktion – die kurz und knapp geplant war, und dann doch erst nach zwei Flaschen Sekt und über einer Stunde zu Ende ging.