Günzburg

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Hilfseinsatz nach der Hochwasserkatastrophe

Am 5. Juni fuhren wir vom Jugendverband REBELL und der Umweltgewerkschaft aus Ulm nach Günzburg für einen Hilfseinsatz. Am Wochenende war der kleine Fluss Günz zum Strom geworden. Überall waren die Schäden zu sehen und es wurde aufgeräumt.

REBELL-Korrespondenz
Hilfseinsatz nach der Hochwasserkatastrophe
Die Schäden sind groß. Die Hilfe beim Aufräumen freut die betroffenen Leute sehr (rf-foto)

Die Bewohner zeigten uns, wie hoch das Wasser stand. Manche hatten keine 15 Minuten, um das Wichtigste einzupacken. Manche Häuser sind so zerstört, dass sie wahrscheinlich abgerissen werden.

 

Wir gingen in die Stadtmitte, wo das Hochwasser am meisten gewütet hat. Die Leute dort sagten, dass sie schon jahrelang am Fluss wohnen, aber so etwas noch nie erlebt hatten. Eigentlich wollten wir direkt helfen, doch die meisten schickten uns weiter. Aber nicht, weil sie selbst keine Hilfe brauchten. Sondern weil sie sagten, dass es den nächsten Nachbarn oder Ältere noch schlimmer getroffen hatte und es wichtiger wäre, ihnen zu helfen!

 

Die Stimmung war sehr solidarisch. Einer berichtete, dass seine Nachbarn die Katastrophe noch gar nicht mitbekommen haben, da sie wahrscheinlich im Urlaub sind. Aber die Nachbarschaft ihr Haus selbstverständlich mit ausräumt und sauber macht. Ein anderer sagte fast selbstkritisch, dass er immer dachte, dass die Leute nur zum Gaffen kommen. Bis er feststellte, dass alles Helfer waren. Hier erlebte man live, dass der Mensch eben doch ein soziales Wesen ist und Nachbarn, Kollegen und Freunde zusammenarbeiten. Alle bedankten sich für unseren Einsatz.

 

Wir halfen, einen Fußboden herauszureißen und den Keller eines Altenheim auszuräumen. Wir stellten dabei das Buch „Die globale Umweltkatastrophe hat begonnen“ vor und berichteten vom Sommercamp des REBELL und der Rotfüchse, bei dem wir unter anderem Waldeinsätze machen. Das traf auf viel Interesse. Einer sagte, dass klar ist, dass man sich auf solche Hochwasser in Zukunft öfter einstellen muss. Wir diskutierten, wer die Schäden zahlen müsste – auf gar keinen Fall aus eigener Tasche, sondern die Hauptverursacher, die internationalen Monopole!

 

Die sozialistische Alternative und die Sofortmaßnahmen trafen auf Interesse. Gleichzeitig war der Kopf bei den meisten noch bei den dringensten konkreten Fragen. Kontakte wurden geknüpft für den nächsten Hilfseinsatz. In zwei Wochen organisiert die Umweltgewerkschaft in Günzburg und Umgebung nämlich eine größere Aktion. Auch wir wollen das wiederholen.