Leichtathletik-EM 2024
Ein Spitzensportereignis
Die 26. Leichtathletik-Europameisterschaft findet vom Freitag, 7. Juni bis Mittwoch, 12. Juni, in Rom statt. ARD und ZDF übertragen die Meisterschaften umfangreich im TV, im Livestream, in der ARD-Mediathek, daneben Sendungen zu den Highlights, Zusammenfassungen, Hintergründe etc.
In 49 Disziplinen werden Wettbewerbe ausgetragen. 1559 Athletinnen und Athleten aus 48 europäischen Verbänden sind zum Start gemeldet. Der deutsche Leichtathletikverband hat 111 Athleten gemeldet. Sicher gibt es spannende Wettkämpfe. Für viele Athletinnen und Athleten ist die Leichtathletik-EM die Generalprobe für die Olympischen Sommerspiele in Paris.
Man erinnert sich: Vor einem Jahr bei der Leichtathletik-WM in Budapest hatte es keine einzige deutsche Medaille gegeben. Das war ein regelrechter Absturz. Bei der Leichtathletik-EM 2022 war das deutsche Team noch die erfolgreichste Mannschaft mit 16 Medaillen gewesen.
Ihre Titel von der EM 2022 verteidigen diesmal nur Sprinterin Gina Lückenkemper, Speerwerfer Julian Weber und Zehnkämpfer Niklas Kaul. Die 5000-Meter-Europameisterin Konstanze Klosterhalfen sagte ihren Start aus gesundheitlichen Gründen ab. Weitsprung-Olympiasiegerin Malaika Mihambo war vor zwei Jahren nicht dabei.
Natürlich darf man auch auf positive Überraschungen hoffen, aber es ist bereits abzusehen, dass man mehr Spaß haben wird, wenn man sich auch über Siege der Sportler anderer Nationen freut.
Was sind die Gründe für das Abschneiden der deutschen Leichtathleten? An der finanziellen Förderung der Spitzensportler lag es wohl eher nicht. Schließlich wurden die Bundesfördermittel für den Spitzensport im Jahr 2024 für den Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) nicht gekürzt.
Wer nach Gründen sucht, muss sich wohl eher die Frage stellen, wie hierzulande das Verhältnis zwischen der Förderung weniger Spitzensportler und der Entwicklung des Breitensports ist. Es klingt wenig überzeugend, wenn der Deutsche Leichtathletikverband damit wirbt, dass er ja auch den Nachwuchs fördert - durch Schulsport-Wettbewerbe wie etwa die Bundesjugendspiele und "Jugend trainiert für Olympia & Paralympics".
Tatsache ist, dass der Schulsport und besonders das Schwimmen bereits in den Grundschulen oft ausfällt. Da geht es um die Gesundheit der Jugend, damit auch um die Basis für Spitzensport. Daher: Lassen wir über die tollen Wettkämpfe der herausragenden Spitzensportler und stundenlange Sendungen nicht außer Acht, dass wir mehr auf die Förderung des Breitensports drängen müssen.