Hafen Hamburg

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Docker sind solidarisch gegen die Kündigung des Betriebsratsvorsitzenden von Medrepair

Kolleginnen und Kollegen verschiedener Hafenbetriebe, von Ver.di, IG Metall, EVG von der DIDF, vom Frauenverband Courage, von der MLPD und Andere beteiligten sich am 3. Juni an einer Solidaritätskundgebung vor dem Arbeitsgericht Hamburg. Die Redner riefen dazu auf, den gekündigten Betriebsratsvorsitzenden der Belegschaft von Medrepair, Slawa Fur, zu unterstützen. Medrepair ist eine Tochter von MSC (Mediteranian Shipping Company, von Kennern der Materie auch Mafia Shipping Company genannt).

Korrespondenz
Docker sind solidarisch gegen die Kündigung des Betriebsratsvorsitzenden von Medrepair
Bild von der Solidaritätskundgebung für Slawa Fur vor dem Gerichtsgebäude (rf-foto)

 MSC und der Hamburger Senat vereinbarten den 49,9-Prozent-Einstieg der MSC in die Hamburger Hafen- und Lagerhaus AG, HHLA. Alle Kollegen waren sich darin einig, dass hier deutlich wird, welcher Wind künftig im Hafen wehen soll, wenn MSC den maßgeblichen Einfluss hat. Klar wurde auch der ganze, in Geheimverhandlungen durchgesetzte, MSC-Deal abgelehnt.

 

Am 3. Juni standen nun die Gütetermine zur Kündigungsschutzklage von Slawa Fur vor dem Arbeitsgericht an. Medrepair hatte ihm krankheitsbedingt gekündigt und hilfsweise gleich eine fristlose, verhaltensbedingte Kündigung nachgeschoben. Worum es geht, wird in Gesprächen mit Hafen- und Ver.di-Kollegen viel deutlicher, als das im Gerichtssaal der Fall ist.

 

Krankheitsbedingt arbeitet Fur seit Jahren auf einem Arbeitsplatz, der weniger stressig ist als sein vorheriger. Jetzt verlangte die Firma ein erneutes ärztliches Attest dafür. Die Formulierung dieses Attestes durch den Arzt interpretierte die Geschäftsleitung so, dass sie keinen solchen Arbeitsplatz bieten könne. Sie kündigte krankheitsbedingt. Im fünfköpfigen Betriebsrat wurde dann die Abwesenheit eines regulären Mitglieds genutzt, die Mehrheitsverhältnisse zu kippen, mit dem Ergebnis: Zustimmung zur Kündigung. Die Behauptung von Slawa Fur, seine Krankheit habe mit der Arbeit zu tun, nützte Medrepair dann, um ihm verhaltensbedingt zu kündigen – er habe den „Arbeitgeber“ verunglimpft und bedroht.

 

Die Belegschaft von Medrepair ist streikerfahren; hier soll offenbar ein Exempel statuiert werden. Es ist schon zynisch, wenn der Anwalt der Firma darüber spricht, man müsse doch den Kläger vor sich selbst schützen, „zu seinem Wohle“. Und das sagt ausgerechnet Anwalt Helmut Naujoks, bekannt durch Presse, Rundfunk und TV-Berichte als „Fertigmacher“ und „krimineller Hardcore Jurist“ (laut arbeitsunrecht.de). Ein berüchtigter Union-Busting-Anwalt.

 

Die Medrepair-Kollegen, die Hafenarbeiter und ihre Unterstützer dürfen Medrepair / MSC damit nicht durchkommen lassen, hier - auf dem Rücken des Kollegen Fur - einen willfährigen Betriebsrat zu installieren! Die Kündigungen müssen vom Tisch! Das gilt auch für die streikbedingten Abmahnungen bei der HHLA. Darauf wies der Redner der MLPD richtig hin.

 

Der nächste Gerichtstermin zur krankheitsbedingten Kündigung ist der 29. August. Vormerken! Breiteste Solidarität ist gefragt.