Fußball-EM 2024
Überraschungspotentiale und scharfe Überwachungsmaßnahmen
Jetzt - kurz vor der Fußball-Europameisterschaft der Männer - steigen Vorfreude und Erwartungen von Millionen Fans auf ein schönes Turnier. Sie wollen guten Fußball sehen, im besten Fall auch eine Menge Tore und vielleicht obendrauf die eigene Mannschaft im Finale.
Noch im März 2024 glaubte eine Mehrheit der Fans noch an ein rasches Aus der deutschen Mannschaft bereits in der Vorrunde - im Hinterkopf das beschämend frühe Ausscheiden bei drei großen Turnieren hintereinander. Davon ist jetzt nur noch am Rande die Rede. Das ist hauptsächlich eine Folge der beiden letzten Testspiele gegen Frankreich und die Niederlande, die die deutsche Elf mit überzeugenden Leistungen für sich entscheiden konnte. Aber auch die diesjährige Bundesliga-Saison mit Meister Bayer Leverkusen und VfB Stuttgart als Vize lässt auf frischen Wind bei Technik, Taktik und Tempo hoffen. Das könnte auch bei der EM einen nicht zu unterschätzenden Rückenwind für die deutsche Elf bedeuten.
Relativ ausgeglichenes Teilnehmerfeld
Die europäischen Mannschaften sind durch die vielen internationalen Spielertransfers in den Spitzenvereinen allerdings enger zusammengerückt. So kennzeichnet die Euro 2024 ein relativ ausgeglichenes Teilnehmerfeld und verspricht gleichzeitig unvorhersehbare Ergebnisse. Denn alteingesessene Favoriten müssen sich auf eine starke Konkurrenz einstellen, da selbst vermeintlich kleinere Fußballnationen in den vergangenen Jahren stark aufgeholt haben. Die Grenzen im europäischen Fußball haben sich verschoben und sogenannte Außenseiter sorgen immer häufiger für Überraschungen. So gehören Italien, Belgien, Portugal oder Deutschland mit dem Heimvorteil zum engeren Favoritenkreis. Ob einem Geheimfavoriten wie Kroatien oder einem Außenseiter wie Österreich die große Überraschung gelingt? Es wäre definitiv nicht das erste Mal - Dänemark 1992 und Griechenland 2004 lassen grüßen … .
"Zeitenwende" auch im Fußball?
Erwartungen einer ganz anderen Art verfolgen Funktionäre der UEFA und des DFB in trauter Einheit mit Wirtschafts- und Regierungsvertretern. In Kanzlermanier tönte Philipp Lahm von der EM als fälliger „Zeitenwende im deutschen Fußball und in der Gesellschaft“, erklärte sie sogar zum „Wendepunkt ... für Europa, für die Gesellschaft, für uns alle“. Die Hoffnung der Herrschenden und ihrer Ampel-Regierung ruht jedenfalls auf einer möglichst begeisternden Europameisterschaft mit neuem „Wir-Gefühl“, um der wachsenden Kritik an ihrem Kriegs- und Krisenkurs entgegenzuwirken. Ob das gelingt, ist angesichts der massiven Arbeitsplatzvernichtung in vielen Betrieben, der wachsenden Weltkriegsgefahr und der begonnenen globalen Umweltkatastrophe eher fraglich. Die als „Sicherheitsmaßnahmen“ getarnten und verschärften Überwachungsmaßnahmen und Grenzkontrollen bei der Fußball-EM sehen eher nach länderübergreifenden Bürgerkriegsübungen aus.
UEFA macht Kasse
Durch Werbeverträge und den Ticketverkauf erwartet die UEFA allein durch kommerzielle Rechte Einnahmen in Höhe von 568 Millionen Euro. Bei einem Gesamtumsatz von 2,4 Milliarden Euro heißt das für die UEFA unterm Strich einen Gewinn in Milliardenhöhe. Die Zeche bezahlen die Steuerzahler und die Austragungsstädte, die zu massiven Ausgaben und Auflagen erpresst wurden, damit Spiele bei ihnen stattfinden.