Südafrika

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Stahlarbeiter lassen sich nicht einschüchtern - Marikana solidarisch

Der Streik bei South African Steel Mills wurde inzwischen vom Arbeitsgericht für rechtswidrig erklärt.

Korrespondenz
Stahlarbeiter lassen sich nicht einschüchtern - Marikana solidarisch
Numsa-Aktivisten im Streik bei South African Steel Mills (foto: Numsa)

Es ist den Streikenden untersagt, Streikposten aufzustellen, Beschäftigte zum Streik aufzufordern und sich in der Nähe der Werkstore aufzuhalten. Gegen Kabelo Ramokhathali, den NUMSA-Regionalsekretär, läuft eine Anzeige, wegen eines angeblichen Angriffes auf eine Streikbrecherin, und die Presse klagt, dass die Gewerkschaft unschuldige afrikanische Arbeiter in einem Streik opfere, der gewalttätig werden und das Eingreifen der Polizei erforderlich machen wird.

 

Der Streik geht dessen ungeachtet weiter!

 

Der Regionalsekretär von Numsa, Kabelo Ramokhathali, sagt bei einer Demonstration vor den Büros des Unternehmens in Meyerton: „Wir fordern die Wiedereinstellung der entlassenen Arbeiter. Wir fordern, dass der Arbeitgeber den Tarifvertrag einhält, das heißt einen Mindestlohn von 59,10 Rand, im Gegensatz zu 42 Rand. Drittens wollen wir, dass der Arbeitgeber den Arbeitsschutz einhält. Der Arbeitgeber muss sich an diese Forderungen halten, andernfalls werden wir den Streik intensivieren.“

 

Hier ein Interview mit Kabelo Ramokhathali im südafrikanischen Fernsehen.

Marikana solidarisch

Die Deutsch-Südafrikanische Freundschaftsgesellschaft Marikana hat eine Solidaritätserklärung an die kämpfenden Belegschaften der Gewerkschaft Numsa geschickt.

 

Liebe Kollegen, Kolleginnen und Freunde,

 

wir haben von eurem unbefristeten Streik gehört. Wir sind empört darüber, mit welcher Brutalität die Firmensecurity gegen euch vorgegangen ist und wünschen den verletzten Kollegen eine gute Besserung.

 

Wir wünschen euch viel Erfolg im Kampf für die Wiedereinstellung der 124 entlassenen Kollegen. Ihre Entlassung als Strafe für die Teilnahme an einem gewerkschaftlichen Streik ist ein massiver Angriff auf das Recht der Gewerkschaften, sich für die Rechte ihrer Mitglieder im Kampf gegen Entlassungen und für die Abschaffung des ungerechten Lohngefälles einzusetzen und sich zu dafür zu organisieren. Wir sehen diesen Vorgang auch als Teil einer internationalen Rechtsentwicklung, die einhergeht mit massiven Angriffe auf demokratische Rechte und Freiheiten bis hin zu faschistischen Tendenzen weltweit, gegen die wir gemeinsam kämpfen müssen.

 

Marikana ist eine deutsch-südafrikanische Freundschaftsgesellschaft, die sich ihren Namen im Gedenken und zu Ehren des mutigen Kampfes der im August 2012 erschossenen 34 Minenarbeiter der Platinmine des Lonmin-Konzern gegeben hat. Marikana steht für Solidarität und Völkerfreundschaft zwischen den Menschen in Südafrika und Deutschland, den kämpfenden Arbeitern, der rebellierenden Jugend, den Frauen und Umweltschützern. Gemeinsam mit unserer Schwesterorganisation, der südafrikanisch-deutschen Freundschaftsgesellschaft wollen wir ein festes Band der Solidarität zwischen unsern Völkern knüpfen und ausbauen.

 

In diesem Sinne unterstützen wir euren Kampf von ganzem Herzen und wünschen euch viel Kraft und Siegeszuversicht. Es lebe die internationale Einheit der Arbeiterklasse und der unterdrückten Völker!