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„Rote Karte“ für den Rheinmetall-Deal des BVB–Vorstands

Letzten Mittwoch wurde bekannt, dass der Rüstungskonzern Rheinmetall bei Borussia Dortmund (BVB) mit einem einstelligen Millionenbetrag als „Champion“–Partner in den kommenden drei Jahren als Sponsor einsteigt.

Von hk
„Rote Karte“ für den Rheinmetall-Deal des BVB–Vorstands
(foto: screenshot)

Völlig zu Recht stößt das auf massiven Protest vieler Dortmunder Fans. „Kann man Gedenkstättenfahrten nach Lublin und Auschwitz anbieten und dann stolz einen Sponsor anbieten, der die Waffen für Hitlers Vernichtungskrieg lieferte und sich bis heute um eine substantielle Aufarbeitung seiner Rolle in der Nazizeit herumdrückt?“ – so die Kritik eines Fans im Fußballmagazin „11 Freunde“.¹

 

Mit dem erstmaligen Einstieg von Deutschlands größtem Rüstungskonzern in das Sponsoring eines Bundesligaclubs wird ein weiterer Schritt in der Kommerzialisierung des Profifußballs vollzogen, wie ihn andere Monopole seit den 1990er-Jahren verstärkt betreiben, die nach Maximalprofit versprechenden Anlagemöglichkeiten suchten.

 

Dieser Einstieg geht allerdings darüber hinaus und bedeutet eine weitere Stufe der Militarisierung der Gesellschaft und der verstärkten Kriegsvorbereitung. Für Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne), ganz im Stil seines Amtskollegen im „Verteidigungsministerium“, Boris Pistorius (SPD), ein ganz normaler Vorgang. Für ihn ist „die ja eingeübte und auch so verständliche Zurückhaltung“ im öffentlichen Umgang mit der Rüstungsbranche nicht mehr haltbar und richtig. Das Sponsoring spiegelt für ihn „ein Stück weit die Realität der Zeitenwende wider“.² Eine „Rote Karte“ dagegen dürfte nicht ausreichen.