Konkurrenz belebt das Geschäft - für Auftragskiller!?

Konkurrenz belebt das Geschäft - für Auftragskiller!?

Der zweite Whistleblower bei Boeing “plötzlich“ verstorben

Boeing und Airbus sind die beiden weltweit größten Hersteller ziviler Flugzeuge. Beide Monopole liefern sich seit Jahrzehnten einen erbitterten Konkurrenzkampf.

Von jz

Dieser veranlasste die Konzernvorstände bei der Produktion neuer Modelle immer wieder zu unverantwortlichen Kosteneinsparungen zu Lasten der Sicherheit. Auch bei Airbus kam es schon zu Schwelbränden und Rauchentwicklung durch schlampige Verkabelung. Doch aktuell machte vor allem Boeing mit mehreren erschreckenden Sicherheitsmängeln von sich reden. Zuletzt löste sich während eines Anfluges mangels Bolzen die Kabinentür einer Boeing 737 aus dem Rumpf.

 

Schon Mitte März wurde der ehemalige Boeing-Qualitätsmanager John Barnett in der Garage eines Hotels erschossen aufgefunden. Angeblich ein Suizid. Tags zuvor hatte Barnett mehrere Stunden vor Gericht mit schweren Vorwürfen zu Sicherheitsmängeln gegen den Flugzeugbauer ausgesagt. Zitat: „Sie fingen an, die Verfahren zu umgehen, schlampten bei der Kontrolle der Flugzeugkonfiguration und nicht konformer Teile – sie wollten einfach nur die Flugzeuge vor die Tür stellen und die Kasse klingeln lassen.“ Barnetts Anwälte zweifeln offen an der Suizid-Theorie. Barnett sei „sehr gut gelaunt“ gewesen und war hoch motiviert, den Fall zum Abschluss zu bringen.

 

Jetzt verstarb Anfang Mai völlig überraschend der 45-jährige Qualitätsprüfer Joshua Deans nach einer zweiwöchigen mysteriösen bakteriellen Infektion. Er erhob ebenfalls schwere Vorwürfe hinsichtlich des Sicherheitsmanagements bei Boeing. Boeing streitet die Vorwürfe auch noch anderer Mitglieder der Belegschaft vehement ab.

 

Man fühlt sich wie in einem Blockbuster aus Hollywood, aber es ist die Realität skrupelloser Monopolpolitik. Auf der einen Seite Kollegen, die sich ernsthaft Sorgen um die Sicherheit der Passagiere machen und den Boeing Vorstand anklagen, allein aus Profitgier an der Sicherheit den Rotstift anzusetzen. Andererseits der pure menschenverachtende Egoismus des Konzernvorstandes. Ein drastisches Beispiel dafür, dass nicht der Mensch an sich egoistisch ist, sondern dieser Egoismus immer wieder in neuen schrecklichen Varianten als ein Wesensmerkmal der herrschenden Klasse von ihr vorgelebt wird.

 

Es hat schon eine besondere Ironie, dass der aktuell bekannteste Prediger für mehr Sicherheit in Deutschland, Kriegsminister Boris Pistorius, ebenfalls Anfang Mai unter anderem bei Boeing für rund acht Milliarden Euro 60 Chinook Transporthubschrauber der neuesten Generation bestellte. Schlimm genug, dass mit diesem Kriegsgerät menschliches Kanonenfutter in Zukunft schneller an die Front gebracht werden soll. Angesichts der Vorfälle bei Boeing laufen die Soldatinnen und Soldaten auch noch Gefahr, schon vorher das Zeitliche zu segnen.

 

Der Minister hatte sogar die Unverfrorenheit, beim Verlassen des Boeing Werkes den Anwesenden zuzurufen, dass sie sich beeilen sollen. Beeilen müssen wir uns tatsächlich – mit ganzer Kraft diesem imperialistischem Weltsystem mit samt seinen zerstörerischen Auswüchsen ein Ende zu bereiten!