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Neue Variante KP.2 führt zu Anstieg der Infektionen

Seit mindestens vier Wochen steigen die Corona-Infektionen trotz der Jahreszeit auf niedrigem Niveau. Dahinter steckt die neue Omikron-Variante KP.2, die sich aktuell gegen die zuletzt vorherrschende Variante JN.1 durchsetzt. Der Verlauf ist nach bisherigem Erkenntnisstand nicht gefährlicher, allerdings kann KP.2 wohl auch Menschen infizieren, deren Imunschutz gegenüber JN.1 noch ausreichend wäre.

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Neue Variante KP.2 führt zu Anstieg der Infektionen
Mikroskopische Aufnahme eines Virus: So klein und doch gefährlich. (Bild: Center for Disease Control's Public Health Image Library / CDC)

Nach Angaben des Bundesgesundheitsministeriums liegt die Sieben-Tage-Inzidenz der laborbestätigten Covid-19-Fälle aktuell bei 1 zu 100.000 Einwohnerinnen und Einwohnern. Da in der Bevölkerung aber faktisch nicht mehr getestet wird, ist diese Zahl völlig wertlos.

 

Direkt in der Bevölkerung erhobene Zahlen zeigen einen Anstieg der Atemwechserkrankungen allgemein. Eine weit bessere Vorstellung von dem aktuellen Infektionsgeschehen gibt das Corona-Abwassermonitoring, bei dem Gen-Elemente von Sars-CoV-2 im Abwasser der Kläranlagen erfasst werden. „Auch das Abwassermonitoring zeigt seit etwa vier Wochen leicht steigende Zahlen“, so das RKI.

 

Laut einer in „The Lancet“ veröffentlichten japanischen Studie hat KP.2 eine höhere „virale Fitness“. Die neue Omikron-Variante unterscheidet sich von der zuletzt weltweit dominierenden Variante JN.1 vor allem durch Mutationen im Spike-Protein, mit dem das Virus an menschliche Zellen andockt. Das Virus vermehrt sich besser und weist eine hohe Immunflucht auf, was bedeutet, dass sich auch zuvor erkrankte oder geimpfte Personen mit dem Virus infizieren können.

KP.2 wohl weltweit auf dem Vormarsch

Auch in den USA, Kanada oder Großbritannien steigen gegenwärtig die Infektionszahlen auf niedrigem Niveau, wobei KP.2 in den USA und Großbritannien für die meisten neuen Infektionen verantwortlich ist. In Deutschland meldete das RKI Anfang Mai, dass 25 Prozent der Neuinfektionen auf KP.2 zurückzuführen seien, und zwar bei einer schnell steigenden Tendenz.

 

„Wir haben von den Labors erfahren, dass KP.2 und einige Untervarianten bisher genauso übertragbar zu sein scheinen wie die anderen Omikron-Subvarianten, was bedeutet, dass sie wirklich sehr ansteckend sind. Sie scheinen jedoch keine schwereren Erkrankungen oder andere Krankheiten hervorzurufen, die sich von den klinischen Symptomen her unterscheiden“, sagte William Schaffner, Experte für Infektionskrankheiten der Vanderbilt University in Nashville / USA gegenüber CNN.