FFF-Zentrale allerdings auf EU- und Monopolkurs
100.000 protestieren in Deutschland gegen die Zerstörung der Umwelt
In 13 Ländern Europas führten Umweltkämpferinnen und -kämpfer der FFF-Bewegung am gestrigen 31. Mai Aktionen durch, meistens Demonstrationen außerhalb der Schulzeit. Insgesamt gingen in Deutschland etwa 100.000 Menschen in ca. 100 Städten auf die Straße.
Es waren dieses Mal weniger Teilnehmerinnen und Teilnehmer als erwartet. Ein Grund dafür ist sicher auch, dass der Aufruf der FFF-Zentrale zu dieser Demo und die meisten offiziellen Redner die Umweltkatastrophe verharmlosten und angebliche „Erfolge“ vor allem der Grünen in der EU in den Himmel lobten. Die Umweltfrage ist unter den Jugendlichen aber auch ein wenig ins Hintertreffen geraten. In Umfragen ist sie auf den fünften Platz der Fragen zurückgefallen, die als am drängendsten wahrgenommen werden.
In der Umweltbewegung in Deutschland hat sich seit Jahren an der Basis eine Auseinandersetzung über einen notwendigen „System Change“ und eine immer gezieltere Kapitalismus-Kritik entfaltet. Arbeiter- und Umweltbewegung haben in vielen Aktionen begonnen, zusammenzugehen.
Viele viele Jugendliche in allen Städten waren nicht auf der Linie des nicht gewählten, sondern von Campact eingesetzten FFF-Vorstands. Sie trugen kapitalismuskritische Forderungen auf ihren Pappen und Transparenten, griffen die Ampel an, richteten das Augenmerk auf die eigentlichen Umweltverbrecher, die Monopole weltweit – auch in anderen Städten Europas. Ein Bericht: „In Amsterdam waren Tausende auf den Straßen, um große Unternehmen aufzufordern, keine Projekte mehr zu finanzieren, die der Natur, den Menschen und der Umwelt schaden. Der Marsch fand bewusst an einem Werktag statt, damit die Konzerne, an denen sie vorbeizogen, ihre Botschaft hören konnten.“
Auffallend waren eine ganze Reihe wichtiger Elemente des Umweltkampfs, der einen gesellschaftsverändernden Charakter annehmen muss:
- Die Hauptverursacher, die internationalen Monopole, werden ins Visier genommen
- Überall war Kapitalismuskritik verbreitet
- Am revolutionären Umweltbuch der MLPD "Die globale Umweltkatastrophe hat begonnen! Was tun gegen die mutwillige Zerstörung der Einheit von Mensch und Natur?" bestand großes Interesse
- Der gemeinsame Kampf von Arbeiter- und Umweltbewegung ist vielen ein wichtiges Anliegen
- Der echte Sozialismus als einzige Möglichkeit, das vollständige Ausreifen der globalen Umweltkatastrophe zu verhindern, erweckt Interesse und kontroverse Diskussionen
- Solidarität mit dem palästinensischen Befreiungskampf, Sorge wegen der Weltkriegsvorbereitung durch fast alle Imperialisten, Kritik an der Abwälzung der Kriegs- und Krisenlasten - einschließlich der Lasten der Umweltkatastrophe: Alle diese Themen waren auch Bestandteil der Umweltaktionen. Was den Herrschenden bekanntlich gar nicht passt.
In dem zentralen Aufruf von FFF Deutschland werden die imperialistische EU, ihre Monopole und ihre Regierungen als Vorkämpferinnen für den Klimaschutz dargestellt! Gerade sie aber sind für den Beginn der globalen Umweltkatastrophe verantwortlich! By the way: Der Aufruf verharmlost äußerst unzulässig die tatsächliche Lage, wenn er sie nur als „Klimawandel“ darstellt, aber alle anderen mit der Erderwärmung verflochtenen Entwicklungen totschweigt: Ozonloch, Artensterben, Meeresströmungen, Feinstaub und Plastik in Wasser und Luft – usw.
Wieder grün wählen soll die Lösung aller Probleme sein? In der Korrespondenz aus Köln heißt es dazu u.a.: „Luisa Neubauer führte auf der Demo wörtlich aus: ‚Ohne Green Deal wäre die EU auf 4-Grad-Kurs. Erst der Ausbau der Erneuerbaren, das Verbrenner-Aus, der CO2-Preis, Förderung für klimafreundliche Technologien und sozialer Ausgleich haben diesen Kurs um mehr als 1 Grad gesenkt.‘ Also das ist der Gipfel der Heuchelei! Vor einem Jahr noch wurden die 1,5 Grad Erderwärmung als erkämpfbares Ziel genannt – jetzt sagen Luisa und mit ihr FFF-Funktionäre aus 13 Ländern Europas: Die – lebensgefährliche! - Steigerung auf 3 Grad sei ein Erfolg der Grünen in der EU!¹“
Nicht zuletzt werden in dem Aufruf der FFF-Zentrale Kriege totgeschwiegen, vor allem aber die weltweite Solidarität nicht mit der faschistischen Hamas, sondern mit dem palästinensischen Befreiungskampf, gegen den Völkermord der Israel-Regierung. Viele Umweltkämpfer solidarisieren sich hier, an der Spitze Greta Thunberg. Sie wird deswegen von der FFF-Zentrale wie auch von einigen bürgerlichen Medien gnadenlos gemobbt.
Monika Gärtner-Engel, Spitzenkandidatin der Internationalistischen Liste/MLPD zur Europawahl, forderte in einer Video-Botschaft zum FFF-Aktionstag entschieden einen sofortigen Stopp dieser Mobbing-Attacken auf eine im Gegensatz zur FFF-Führung engagierte Umweltkämpferin.