Milch und Brot für Mathare

Milch und Brot für Mathare

Mama Victors Tasche wandert nach Ulm und Spendensammlung auf dem Pfingstjugendtreffen

Solidarität International und ICOR-Aktivistinnen riefen auf zu einer Drei-Wochen-Spendenkampagne zur Soforthilfe für die Betroffenen der Unwetter- und Überschwemmungskatastrophe in Kenia. Mindestens 230 Menschen sind durch die Fluten umgekommen, über 130.000 verloren selbst ihre armseligsten Unterkünfte. Zwei Korrespondentinnen berichten von ihren Aktivitäten für diese Spendensammlung.

Korrespondenzen

Mama Victors Tasche wandert nach Ulm

Zurückgekehrt aus Kenia, wo wir die Flutopfer Collins Oyiendo Obondo und seine Freunde im Slum Mathare getroffen hatten, berichtete ich meinen Freundinnen und Freunden von den Eindrücken und zeigte ihnen Fotos und Videos. Collins hatte in den Fluten seine Mutter, genannt Mama Victor, verloren. Wir durften ihre  im Schlamm steckende Tasche mit  nach Deutschland  nehmen, wo wir sie als Botschaft und Mahnmal nutzen.

 

Spontan spendete meine Schwester 200 Euro als Start für eine Solidaritätskampagne und mein Schwager noch einmal 100.- €. Ein wichtiges Zeichen  von meinen Verwandten, die auch sonst unermüdlich für die Arbeit mit Migrantinnen und Migranten, vor allem aus Syrien und den kurdischen Gebieten  tätig sind. Die Sammlung von Solidarität International ist auf drei Wochen konzipiert als Soforthilfe, weil das Social Justice Center im Slum Mathare  in erster Linie die Regierung in die Pflicht nehmen will. Also: tut es den Freunden aus Ulm nach und sammelt Spenden, damit wir den Menschen in Mathare ein ermutigendes Zeichen senden können.

Milch und Brot für Mathare - 500 Euro auf dem Pfingstjugendtreffen gesammelt

500 000 Menschen leben im Slum von Mathare in Kenias Hauptstadt Nairobi. Unwetter mit sturzflutartigem Starkregen wüten, es gibt Überflutungen, Schlamm-, Schutt- und Müllhaufen. Menschen, die vor den Trümmern ihrer Existenz stehen, denen die Überschwemmung alles genommen hat. Tote und Verletzte. Es gibt keine staatliche Hilfe. Die Menschen sind in ihrem Elend auf ihre eigene Selbstorganisation angewiesen. Und diese greift.

 

Aus der Afrika-Konferenz der revolutionären Weltorganisation ICOR heraus gingen Aktivistinnen in den Slum und haben vor Ort die Selbstorganisation "Social Justice Center" im Slum Mathare kennen gelernt. Sie ist der Partner für die auf drei Wochen befristete Spendenkampagne "Milch und Brot für Mathare", denn die Kinder leiden am meisten unter den katastrophalen Folgen, die die begonnene globale Umweltkatastrophe hervorbringt. 

 

Auf dem 21. Internationalen Pfingstjugendtreffen vom 17.-19. Mai wurde diese Spendenkampagne mit einer schön gestalteten Wandzeitung vorgestellt. Spendenaufruf und Hintergrundinformationen zur Lage in Kenia konnten im Zelt von SI gelesen werden. Doch was hat es sich mit der verschlammten Tasche daneben zu tun? Sie ist ein Geschenk von Collins Oyiendo Obondo, der seine Mutter bei dem Unwetter verloren hat. Sie wollte - hilfsbereit wie sie immer war - einem Nachbarn helfen und wurde beim Versuch, ihn zu retten, selbst von den Fluten mitgerissen und kam ums Leben. Collins hat Monika Gärtner-Engel diese Tasche geschenkt, eine Botschaft von Mama Victor für uns in Europa. Sie ist Symbol für Hilfsbereitschaft und Selbstorganisation der Menschen. Und diese sind international. In Kenia wie hier und anderswo.

 

Alle, die auf eine Spende angesprochen wurden, haben gespendet. So kamen durch direkte Handsammlung über 500 € auf dem Pfingstjugendtreffen zusammen. Es ist ein Markenzeichen von SI, dass die Spenden zu 100 Prozent ihrem beschriebenen Zweck zukommen und sicher bei den Freundinnen und Freunden vom "Social Justice Center" landen. Danke an alle Spender, die beherzt Geld in den Rucksack geworfen haben.

Spenden  unter dem Stichwort "Milch und Brot" bitte auf das Konto von Solidarität International (SI) e.V. IBAN  DE86 5019 0000 6100 8005 84

Der Spendenaufruf für Mathare und weitere Informationen zu Kenia sind zu finden auf der Homepage von SI