Zukunftsdemo in Sonneberg
"Wir brauchen eine Zukunft und wollen uns nicht mit den Katastrophen auf der Welt abfinden"
Für einen kämpferischen, selbstbewussten und optimistischen Start zum Internationalen Pfingstjugendtreffen fanden zirka 200 Teilnehmerinnen und Teilnehmer zur Zukunftsdemonstration in Sonneberg zusammen. Nur der angekündigte Regen gesellte sich zur Freude aller Beteiligten zum Glück nicht dazu.
Viele Fahnen flatterten im Wind – von der IG Metall, dem Jugendverband REBELL und den Rotfüchsen, Solidarität International, der Neuen Friedensbewegung, dem Frauenverband Courage, der MLPD, der Weltorganisation ICOR, auch eine Palästina-Fahne war mit dabei.
Tassilo Timm charakterisierte gleich zu Beginn ihrer Begrüßung das Pfingstjugendtreffen als klaren Gegenpol und Gegenrichtung zur faschistischen AfD: „Das Pfingstjugendtreffen steht dagegen für die internationale Solidarität!“ Der Ruf „AfD-Verbot“ schallte mehrfach und unüberhörbar über den Piko-Platz und darüber hinaus. Alex und Zane aus Erfurt berichteten vom Problem der faschistischen Einflussnahme an ihrer Schule, der ernst zu nehmen und vor allem zu bekämpfen ist. Ein Opel-Vertrauensmann aus Eisenach machte deutlich, dass Thüringen eben nicht vorwiegend braun und dunkel ist, ging auf die verwirrende Demagogie der AfD ein und dass es auch Widerstand dagegen gibt. Als Bernd Höcke vor dem Werkstor zum Aufbau rechter Gewerkschaften aufrief, wurde er von der überwiegenden Mehrheit der Belegschaft „vom Hof gejagt“.
Mehrere Musikbeiträge wechselten sich mit den Redebeiträgen bei der Auftakt- und Abschlusskundgebung ab und machten Lust auf die fortschrittliche und selbstorganisierte Kultur auf dem Pfingstjugendtreffen. Die internationale Solidarität galt auch im Protest gegen den Völkermord, der derzeit von Israel in Gaza verübt wird. Christian Jooß vom Wissenschaftlichen Beirat der Offenen Akademie berichtete von den zahlreichen Protesten an Universitäten von Studenten und Wissenschaftlern auf der ganzen Welt. „Der Kampf gegen den Krieg von Israel gegen die palästinensische Bevölkerung und gegen den Faschismus hängen eng zusammen.“
Auch der aktive Widerstand gegen die globale Umweltkatastrophe war ein wesentliches Zukunftsanliegen. Der Jugendverband REBELL und die Kinderorganisation Rotfüchse brachten das auf zahlreichen Schildern und Beiträgen vor. „Wir haben das Pfingstjugendtreffen schon das ganze Jahr über vorbereitet, auch weil wir uns nicht mit den Katastrophen auf der Welt abfinden, sondern eine Zukunft brauchen und uns erkämpfen müssen.“ Auch die traditionelle Hüpfburg, die Spiele ohne Grenzen mit vielen Mannschaftswettbewerben, die Musik und das Wiedersehen von vielen Freundinnen und Freunden nannten die Rotfüchse als Grund für ihre Teilnahme. Arbeiterbewegung und Umweltbewegung gehören fest zusammen, betonten die Umweltgewerkschaft und ein junger Stahlarbeiter.
Lisa Gärtner von der MLPD griff die auch im Europawahlkampf stattfindende Unterdrückung von kritischen Positionen zur Regierungspolitik und der Zukunftsperspektive des echten Sozialismus an: „Was Umweltkatastrophe ist, muss doch auch als solche bezeichnet werden. Was Völkermord ist, muss ebenso als solcher genannt werden. Was internationale Solidarität ist, muss auch eine solche bleiben!“ Für die Zukunftsperspektive des echten Sozialismus als einziger Perspektive für das Überleben der Menschheit gab es großen Applaus.
Mit viel Spannung, Freude und guter Stimmung machten sich die Demoteilnehmer dann auf den Weg zur Eröffnung des Pfingstjugendtreffens.